In Frankreich streiken jetzt auch die Piloten.
In Frankreich streiken jetzt auch die Piloten. Die Fluglinie Air France teilte mit, rund ein Fünftel der Mittelstreckenflüge sei am Samstag ausgefallen.
Die Piloten nutzen die streikfreundliche Stimmung im Land und die beginnende Fußball-Europameisterschaft. Letztere sichert ihnen Aufmerksamkeit, versucht doch die französische Regierung, den Gästen im Land und der Weltöffentlichkeit gerade jetzt einen funktionierenden Staat zu präsentieren.
“Einen Arbeitskampf zum Start der Fußball-EM zu anzufangen, ist keine gute Idee”, sagte dann auch Air-France-Chef Frederic Gagey. Er sei bereit zu Verhandlungen, will sich aber nicht unter Druck setzen lassen.
Verlagerung in die Niederlande befürchtet
Die Pilotengewerkschaft wehrt sich vor allem gegen eine Verlagerung des Geschäfts zur niederländischen KLM. 2004 waren die beiden Fluglinien fusioniert.
“Wir möchten, dass das Wachstum in den kommenden Jahren eher bei Air France stattfindet”, so die Sprecherin der Pilotengewerkschaft SNPL, Veronique Damon.
Die streikfreundliche Stimmung ist aber nicht bei allen angekommen. Französische Fluggäste kritisieren die Piloten für ihren Arbeitskampf aus den gleichen Gründen wie in Deutschland. “Wenn Sie ein Gehalt von 6000 Euro am Anfang ihrer Karriere haben und am Ende 18.000 Euro monatlich bekommen, sollten Sie nicht streiken”, so ein Reisender am Pariser Flughafen.
Air France versucht zumindest, den Image-Schaden kleinzuhalten. Die verbleibenden Piloten will die Fluglinie so einsetzen, dass vor allem Verbindungen zu den Spielorten der Fußball-EM weiterhin bedient werden.
Weitere InformationenAir France informiert über die Streiks