Die Behörden in der Türkei haben die Festnahme von 42 Journalisten angeordnet.
Die Behörden in der Türkei haben die Festnahme von 42 Journalisten angeordnet. Auch gegen die bekannte Kommentatorin und Ex-Parlamentarierin Nazli Ilicak wurde Haftbefehl erlassen. Sie war vor drei Jahren von der regierungsnahen Zeitung “Sabah” entlassen worden, nachdem sie über einen Korruptionsskandal berichtet und in dem Zusammenhang den Rücktritt mehrerer Minister gefordert hatte.
Veteran journo Nazli Ilicak facing an arrest warrant in as gov't widens crackdown on press pic.twitter.com/S1FEwfbYbcpic.twitter.com/mgZN5DvPJC
— YavuzBaydar (@yavuzbaydar) 25. Juli 2016
Unklar ist, ob es bereits Festnahmen gab. Nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA richten sich die Ermittlungen gegen Medien aus dem Netzwerk des Predigers Fethullah Gülen. Die Regierung macht Gülen für den gescheiterten Putschversuch verantwortlich.
Zehntausende demonstrieren für Demokratie
Am Vortag hatten Zehntausende Anhänger der Regierungspartei AKP und der großen Oppositionsparteien auf dem Taksim-Platz für Demokratie demonstriert. Man werde genau beobachten, was während des Ausnahmezustands passiere, so Mustafa Zulkadiroglu, Anhänger der Oppositionspartei CHP. Man werde auf jeden Fall die Stimme erheben, sollten Rechte oder Freiheiten beschnitten werden. Für den Moment beobachte man, was geschieht. Hinsichtlich des gescheiterten Militärputschs sei dem Land in jedem Fall großer Ärger erspart geblieben.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will sich heute mit Oppositionsvertretern treffen und ihnen für die entschlossene Haltung während des Putschversuchs danken. Der Chef der pro-kurdischen HDP erhielt allerdings keine Einladung.