Das andere Olympia-Rio: Favela-Bewohner fühlen sich vergessen

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Von Euronews
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Vom Glanz der Olympischen Spiele ist in der Favela Vila Uniao in Rio de Janeiro nichts zu sehen.

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Vom Glanz der Olympischen Spiele ist in der Favela Vila Uniao in Rio de Janeiro nichts zu sehen. Unweit des olympischen Parks macht sich für die Bewohner das Großereignis vor allem negativ bemerkbar. Die neue Strecke einer Buslinie für Olympia etwa durchtrennt das Armenviertel. Hunderte Familien wurden umgesiedelt. Insgesamt gibt es einer Erhebung zufolge über 760 Favelas in Rio – mit 1,4 Millionen Bewohnern.

“Früher haben wir hier unsere Ruhe gehabt, jetzt sind wir dauernd angespannt, niemand kann schlafen”, erzählt die Bewohnerin Maria do Socorro. “Es gibt eine Menge Mordfälle, Schießereien… Dinge, die wir vorher nicht gesehen haben. Aber jetzt ist die Lage durch die Bauprojekte sehr angespannt.”

Aus der Zeitung haben die Bewohner erfahren, wo welche Infrastrukturprojekte realisiert werden sollten.

“Nach den Spielen sollten uns die Behörden etwas Aufmerksamkeit schenken, schließlich stehen bald Wahlen an”, findet Janaina Assis. “Aber ich denke, dass sie uns danach im Stich lassen. Viele Favelas in Rio wurden aufgegeben. Ich befürchte, sie werden einfach den Müll unter den Teppich kehren.”

Zum Teil finden auch Olympia-Fans den Weg in die Favelas, die insbesondere bei Rucksacktouristen als hip gelten. Ein Großteil der Sportler, Trainer und Fans dürfte von den Armenvierteln allerdings wenig mitbekommen.

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