Wasserstadt Tokio

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Von Euronews
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Tokio versucht, seine vielen Wasserstraßen und deren Ufer mit Promenaden, Stränden, Restaurants und mit neuen Transportmitteln zu animieren

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Japans Hauptstadt Tokio: eine Metropole mit rund neun Millionen Einwohnern, eine Steinwüste mit imposanten Wolkenkratzern. Wie wäre es einmal mit Tokio vom Wasser aus? Einst wurde die Stadt auch als Wasserstadt bezeichnet, bis der moderne Städtebau einsetzte, wie wir ihn heute kennen. Doch jetzt ist eine Art Renaissance im Gange, die die vielen Flüsse und Kanäle und deren Ufer aufwerten soll.

Mehrere große Flüsse fließen durch Tokio. Wenn man auch die kleineren mitzählt, kommt man auf über hundert. Im 17. Jahrhundert, als die Stadt noch Edo hieß, wurde vor allem am Wasser gebaut, und ein wichtiges Wasserstraßennetz für den Transport trug mit zum Wachstum der Stadt bei.

“Das Leben der Bürger und die meisten städtischen Aktivitäten waren eng mit dem Wasser verbunden”, erzählt Professor Hidenobu Jinnai von Hosei-Universität. “Tokio war damals wirklich eine Wasserstadt, wie Venedig. Aber über lange Zeit wurde dies vergessen. Zum Glück entdecken die Leuten seit einigen Jahren diesen charmanten Aspekt Tokios als Wasserstadt wieder neu.”

Strandleben in der Innenstadt

Viele Kanäle und Flüsse waren über die Jahre überbaut oder umgeleitet worden, Uferpromenaden und ähnlichem schenkte man wenig Bedeutung. Inzwischen wird umgedacht. Historische Brücken werden restauriert, öffentlicher Uferraum geschaffen, neue Promenaden angelegt und Stadtstrände, die bei Tokiotern und Touristen beliebt sind. Man kommt zum Beachball-Tournier oder zum Grillen zusammen, Schulklassen machen Ausflüge hierher.

“In der ersten Hälfte der achtziger Jahre, in der postindustriellen Gesellschaft, wurde das Wasser sauberer, Fabriken und Speicher wurden zu Kunstgalerien, Cafés und Restaurants. Die Leute wollten eine kulturelle Identität finden, historische Werte wiederherstellen und eine enge Verbindung mit dem Wasser haben”, analysiert Hidenobu Jinnai.

Mit dem Wasser-Bus zur Arbeit

Eine Reise in die Vergangenheit kann man auf den traditionellen Yakatabune-Flussbooten machen – Dinner mit eingeschlossen. Einst aufwendig dekorierte private Boote, auf denen man Gäste empfing. Charakteristisch sind die kleinen roten Laternen, die außen angebracht sind.

RT https://t.co/BZgKEWCRMZ Feast on the Yakatabune! https://t.co/FeeZJZTgiV#VAbeat#Tokyo#cruise#Okonomiyakipic.twitter.com/EtSQwJmgWx

— Rick F Oliva (@rickfoliva) July 25, 2016

Tokio macht sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 bereit. Neben den schon existierenden Wasser-Bus-Linien, von denen aus man Tokio aus einer anderen Perspektive erleben kann, werden auch Wasser-Taxis in Betrieb genommen. “Wir haben zwei Wasser-Taxis zurzeit”, berichtet ein Betreiber, “aber wir planen in den kommenden Jahren sechzig. Wir wollen diese Boote für den Berufs- und Pendlerverkehr nutzen.”

Bessere Nutzung der Wasserwege für den Stadtverkehr und Freizeitangebote an deren Ufern – eine spannende Perspektive, um aus Tokio Japans Venedig zu machen.

Reisetipp für Tokio vom Wasser aus

Papierlaternen am Strand des Odaiba Marine Park anlässlich des Marine Day, Tokio, Japan (© Keystone USA-ZUMA/Rex … pic.twitter.com/64GBmV9Hwv

— chen cong (@palominochen) July 20, 2014

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