Jesidin Nadia Murad zur UN-Sonderbotschafterin ernannt

Jesidin Nadia Murad zur UN-Sonderbotschafterin ernannt
Copyright 
Von Sabine Sans
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Vereinten Nationen haben die ehemalige IS-Gefangene Nadia Murad zur Sonderbotschafterin für Opfer des Menschenhandels ernannt.

WERBUNG

Die Vereinten Nationen haben die ehemalige IS-Gefangene Nadia Murad zur Sonderbotschafterin für Opfer des Menschenhandels ernannt. Die Irakerin war 19 Jahre alt, als ihre gesamte Familie von IS-Kämpfern verschleppt und ermordet wurde. Sie verlor 44 Angehörige:

“In der Nacht vom 3. August veränderte sich alles. Der IS kam, um zu kidnappen, zu morden und zu vergewaltigen. Das war ein Genozid. Innerhalb von Tagen wenn nicht gar Stunden wurden Tausende von Jesiden getötet und Tausende von Frauen und Kinder wurden verschleppt, einzig und allein, weil sie Jesiden waren. Mit anderen wurde ich nach Mossul gebracht. Sie haben mich benutzt, wie sie wollten. Ich war nicht allein und vielleicht hatte ich Glück. Nach einiger Zeit fand ich einen Weg zu flüchten, was tausend andere nicht schafften. Sie sind immer noch gefangen”, erzählt Nadia Murad.

Generalsekretär Ban Ki-moon bezeichnete die 23-Jährige als “kämpferische und rastlose Verfechterin des jesidischen Volkes”. In ihrer neuen Rolle soll Murad vor allem auf das Leid der zahllosen
Opfer von Menschenhandel aufmerksam machen, darunter besonders Flüchtlinge, Frauen und Mädchen. Nadia Murad ist für den Friedensnobelpreis 2016 nominiert.

Seit Kurzem wird Nadia von Amal Clooney vertreten: Die Menschenrechtsanwältin und Ehefrau von Hollywoodstar George Clooney will Nadias Anliegen bis vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bringen, damit der Völkermord an den Jesiden bestraft wird.

#AmalClooney sat at the UN</a> 4 the first time on Friday.But instead of being proud,she said: &#39;I am ashamed’<a href="https://twitter.com/hashtag/Yazidi?src=hash">#Yazidi</a> <a href="https://t.co/T5uLDSAFm9">https://t.co/T5uLDSAFm9</a></p>&mdash; #Yazidi (Ezidi2) 17. September 2016

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Hunderttausende Vergewaltigungen: Nicht bloß weiterzählen

Kinder im Irak feiern Eid al-Fitr

Nach Angriff auf Hilfskräfte: UN-Generalsekretär wirft Israel "skrupellose" Kriegsführung vor