Frankreich: Was hat Präsidentschaftskandidat Fillon im Nahen Osten vor?

Frankreich: Was hat Präsidentschaftskandidat Fillon im Nahen Osten vor?
Von Euronews
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euronews-Reporter Massoud Salari sprach mit François Nicoullaud, dem ehemaligen französischen Botschafter im Iran, über François Fillon außenpolitische Leitlinien.

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Sollte François Fillon, der Kandidat der Konservativen, Frankreichs neuer Präsident werden, will er unter anderem außenpolitisch neue Akzente setzen. Darüber sprach euronews-Reporter Massoud Salari mit François Nicoullaud, dem ehemaligen französischen Botschafter im Iran.

euronews:
Wissen wir bereits, was Fillons Nahostpolitik ausmachen würde?

François Nicoullaud:
Nein, man kann bislang nicht sagen, dass wir seine Nahostpolitik kennen. Doch wir kennen Fillons Haltung zu einigen der großen Themen, die auch den Nahen Osten betreffen, und haben vernehmen können, dass er diesbezüglich im Vergleich zur derzeitigen Regierung und auch im Vergleich zu den anderen Kandidaten der Vorwahl bei den Konservativen eine andersartige Position einnimmt. Er nimmt eine Position ein, die – sagen wir mal – offener ist und sich eher an der Suche nach pragmatischen Lösungen orientiert anstatt auf Prinzipien zu setzen, die seiner Meinung nach dazu neigen, für einen Stillstand der Situation zu sorgen.

euronews:
Was würde es für den Iran bedeuten, wenn der Präsident Fillon hieße?

Nicoullaud:
Sollte François Fillon Präsident werden, könnten die Iraner ein engeres Verhältnis zwischen Frankreich und dem Iran erwarten – eine größere Offenheit, mehr Verständnis für das, was der Iran darstellt und mehr Verständnis in einem ganz konkreten Punkt, nämlich der Fortdauer des Atomabkommens, das zwischen dem Iran und den sechs Mächten abgeschlossen wurde. Ich bin überzeugt, dass François Fillon falls nötig für das Weiterbestehen dieses Abkommens, das ein wenig in Gefahr ist, kämpfen wird. Andererseits wissen wir kaum, was Donald Trump tun wird. Es ist möglich, dass Trump dieses Abkommen sprengt – das hat er anklingen lassen, hat aber auch das Gegenteil gesagt. Wir treten in eine Phase der Unsicherheit ein. Da ist es sehr wichtig, dass die Europäer und vor allem Frankreich ganz klar ihr Festhalten an diesem Abkommen zum Ausdruck bringen.

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