Österreich-Wahl: Sieg des Berechenbaren - FPÖ steckt nicht auf

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Von Euronews
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62 Prozent der Wählerinnen stimmten für den designierten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen.

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Der Sieg von Alexander Van der Bellen bei der Präsidentenwahl in Österreich hat dem Höhenflug der Rechtspopulisten in Europa einen Dämpfer verpasst. Der ehemalige Grünen-Chef triumphierte laut Hochrechnung mit 53,3 Prozent der Stimmen unerwartet deutlich. Doch die FPÖ mit ihrem Kandidaten Norbert Hofer will sich von dem Rückschlag nicht entmutigen lassen. Hofer erklärte, er werde bei der Präsidentschaftswahl 2022 wieder antreten. Die 46,7 Prozent bedeuten nach den 49,65 Prozent in der ersten Stichwahl im Mai das bisher zweitbeste Ergebnis der Rechtspopulisten in Österreich.

Der 72-jährige Wirtschaftsprofessor Van der Bellen wirkte laut Analysten gegenüber Hofer als berechenbarer und glaubwürdiger. Daneben war das stärkste Wahlmotiv seine Pro-EU-Haltung. Wähler in Wien kommentierten das Ergebnis:

“Meiner Meinung nach war die Wahl ein Signal für Europa. Unabhängig vom Sieg von Van der Bellen, sind die Menschen in diesem Land – wie man gestern in der Sendung von Anne Will sehen konnte – überwiegend unzufrieden mit der Lage in Österreich, ja vielleicht sogar in ganz Europa. Die Politiker sollten jetzt die Initiative ergreifen und zusammenarbeiten, statt gegeneinander.”

“Für mich gibt es keinen Zweifel, dass die FPÖ das Ergebnis nicht einfach so hinnehmen wird. Sie werden versuchen, Öl ins Feuer zu gießen, und sich für Neuwahlen einsetzen. Wir werden nur eine kurze Atempause haben, bevor der Kampf um eine offene Gesellschaft, um Menschenrechte, und alles, wofür Europa steht, weitergeht.”

Nicht zuletzt der Unterstützung vieler Frauen verdankte Van der Bellen seinen Erfolg. 62 Prozent der Wählerinnen stimmten für ihn. Unter den männlichen Wählern hatte Hofer die Nase vorn. Van der Bellen will seinen Wahlsieg erst öffentlich kommentieren, wenn nach der Auszählung aller Briefwahlstimmen das amtliche Endergebnis vorliegt.

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