Der Fluch der Tupolew TU-154

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Die Tupolew TU-154 ist vor fast fünf Jahrzehnten entwickelt worden.

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Die Tupolew TU-154 ist vor fast fünf Jahrzehnten entwickelt worden. Sie war ein Verkaufsschlager der russischen Luftfahrtindustrie. In den Ländern des ehemaligen Ostblocks gehörte sie zu den am meisten eingesetzten Maschinen. Sie wird auch vom Militär genutzt. Doch in den vergangenen Jahren häuften sich die Unglücke. Immer wieder gab es tödliche Abstürze.

Die Tupolew ist knapp 48 Meter lang und hat eine Spannweite von über 37 Metern. Das Flugzeug ist für 155 bis 180 Passagiere ausgelegt und hat eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern.

Als Gründe für die Unfälle wurden häufig das hohe Alter der Maschinen sowie deren nachlässige Wartung genannt. Dazu Giovanni Magi, Euronews-Luftfahrt-Experte: Die Tupolew 154 war das Arbeitstier der zivilen und militärischen Luftfahrt während der Sowjetunion und noch viele Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Dieses Flugzeugmodell war in mehrere Unfälle verwickelt, doch jedesmal hieß es, das menschliches Versagen, entweder der Piloten oder der Wartungstechniker, oder, dass eine zu intensive Nutzung dafür verantwortlich gewesen sei. Das Verteidigungsministerium hat veranlasst, dass die Maschine, die noch im Einsatz ist, vorerst auf dem Boden bleibt, aber ich glaube nicht, dass sie einen Fehler bei diesem Modell finden werden, dass seit 48 Jahren fliegt.

Zuletzt ist eine Tupolew mit 92 Menschen an Bord über dem Schwarzen Meer abgestürzt. Das Flugzeug war auf dem Weg nach Syrien und verschwand kurz nach dem Start in Sotschi von dem Radar. Die russische Regierung geht von einem Pilotenfehler oder technischem Versagen aus.

Die schwarze Serie der Tupolew: Juli 2001 Absturz in der Nähe von Irkutsk, 145 Tote.

Oktober 2001 Absturz einer Tupolew Maschine in der Nähe der russischen Küstenstadt Adler, 78 Tote.

Die Unglücke reißen nicht ab. Im Februar 2002 stößt eine vollbesetzte Tupolew im Iran beim Landeanflug auf Khorramabad auf ein Gebirge. Februar. 117 Tote.

Im August 2006 Absturz in der Ost-Ukraine. 170 Tote.

Juli 2009: Eine Tupolew stürzt im Norden des Iran ab. 168 Menschen sterben. Die Maschine war auf dem Weg nach Armenien.

Im April 2010 verunglückt die polnische Präsidentenmaschine mit fast einhundert Menschen an Bord im russischen Smolensk. Unter den Opfern ist Staatschef Lech Kaczynski.

Dezember 2010 Notlandung am Flughafen Domodedowo in Moskau. Zwei Tote und zahlreiche Verletzte.

Im Januar 2011 gerät eine Tupolew in Surgut kurz vor dem Start in Brand. Drei Menschen sterben.

In Russland wurden die Flugzeuge einst als fliegende Särge bezeichnet. Die Tupolew Maschinen fliegen nicht mehr im regulären Passagierbetrieb und werden nur noch von Organisationen und der Armee genutzt.

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