Botschafter-Kandidat Malloch relativert: "USA sind kein Feind der EU"

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Von Euronews
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Der mögliche nächste US-Botschafter bei der Europäischen Union, Ted Malloch, hat nach lautstarkem Unmut im EU-Parlament mehrere umstrittene Aussagen zum zukünftigen Verhältnis mit den USA…

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Der mögliche nächste US-Botschafter bei der Europäischen Union, Ted Malloch, hat nach lautstarkem Unmut im EU-Parlament mehrere umstrittene Aussagen zum zukünftigen Verhältnis mit den USA relativiert.

In einem Interview mit BBC Radio 4 sagte Malloch, die USA seien kein Feind der EU, es bedürfe einer sprachlichen Deeskalation. Wenn sich jemand von seinen Aussagen beleidigt fühle, sei er bereit, sich zu entschuldigen.

Malloch hatte Ende Januar in einem “Interview mit dem BBC-Fernsehen” erklärt, schon am Zerfall der Sowjetunion beteiligt gewesen zu sein, und dass auch die EU einer Zähmung bedürfe. Dem Magazin der Spiegel sagte der Brexit-Befürworter daraufhin sinngemäß, die Trump-Regierung bevorzuge bilaterale Handelsabkommen, weil die USA so in einer stärkeren Verhandlungsposition sei als mit einem Block. Man erwarte weitere EU-Austritte.

Führende EU-Politiker witterten in diesen Aussagen zerstörerischer Absichten und sehen in einer möglichen Nominierung Mallochs einen Affront Washingtons – ein Eindruck, zu dem im Parlament eine selten parteiübergreifende Einigkeit besteht.

In Briefen an EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker forderten die Fraktionschefs der EVP und Liberalen, Manfred Weber und Guy Verhofstadt daraufhin, Malloch die Akkreditierung zu verweigern. Auch Sozialisten-Fraktionschef Gianni Pittella sandte zuletzt ein entsprechendes Schreiben an Tusk.

Malloch bezeichnet sich auch selbst als wahrscheinlichsten Kandidaten des US-Präsidenten Donald Trump, die offizielle Benennung steht noch aus. Eine Verweigerung der Akkreditierung eines Botschafters ist möglich, aber unüblich, ein solcher Schritt würde auch in Washington als harsche Reaktion gewertet. Zuständig für Akkreditierungen ist in erster Linie die Kommission. Blockiert werden könnte ein Botschafter bei der EU allerdings auch von einem einzelnen EU-Mitgliedsland.

My letter with GuyVerhofstadt</a> to <a href="https://twitter.com/JunckerEU">JunckerEU & eucopresident</a> on <a href="https://twitter.com/hashtag/Trump?src=hash">#Trump</a>&#39;s possible new Ambassador to the EU <a href="https://t.co/rPnC6j60ZK">pic.twitter.com/rPnC6j60ZK</a></p>&mdash; Manfred Weber (ManfredWeber) 2 February 2017

.astroehlein</a> <a href="https://twitter.com/jonwalker121">jonwalker121 Comparing EU w USSR is an insult. I have experienced life in Gulag first hand. I can tell the difference.

— Vytenis Andriukaitis (@V_Andriukaitis) 30 January 2017

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