"Ärzte ohne Grenzen" wirft Ungarn Misshandlung von Migranten vor

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) wirft den ungarischen Behörden die Misshandlung von Migranten vor. Regelmäßig würden Migranten misshandelt, die im Grenzgebiet zu Serbien aufgriffen und nach Serbien zurückgeschoben werden. Mit “ritualisierter Brutalität an der EU-Außengrenze”, wolle man die Menschen davon abhalten, in die EU zurückzukehren.
Die MSF-Ärzte in Serbien registrierten in den vergangenen 13 Monaten 106 Verletzungen.
“Es gab viele Beschwerden von Menschen, die misshandelt wurden, aber unglücklicherweise konnten sie nicht als verletzt eingestuft werden, da es keine sichtbaren Spuren auf dem Körper gab. Bei Misshandlungen haben wir, Schürfwunden und seit Mitte vergangenen Jahres auch Hundebisse”, sagt MSF-Arzt Dr. Momcilo Djurdjevic in Belgrad.
Ungarn bestreitet, Gewalt gegen Flüchtlinge anzuwenden. Diesbezügliche Berichte würden jeder Grundlage entbehren. Am Dienstag beschloss das ungarische Parlament ein international kritisiertes Gesetz, das die Unterbringung von Asylbewerbern in geschlossenen Lagern vorsieht.