Yahoo-Datenraub 2014: Vier US-Anklagen, davon zwei gegen FSB-Leute

Yahoo-Datenraub 2014: Vier US-Anklagen, davon zwei gegen FSB-Leute
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Nach dem Datenraub bei Yahoo 2014 haben die USA jetzt vier Verdächtige angeklagt. Zwei von ihnen sind Offiziere des russischen Geheimdiensts FSB.

WERBUNG

Nach dem Datenraub bei Yahoo 2014 haben die USA jetzt vier Verdächtige angeklagt.

Das Brisante daran: Zwei von ihnen sind Offiziere des russischen Geheimdiensts FSB, Igor Suschtschin und Dmitri Dokutschajew.

Ein weiterer Angeklagter, Alexej Bjelan, ist ebenfalls Russe. Er wird auch wegen anderer Computerverbrechen gesucht und steht daher schon länger auf der Liste der meistgesuchten “Cyber”-Verbrecher der Bundespolizei FBI.

Karim Baratow, der vierte Mann, ist sowohl kasachischer als auch kanadischer Bürger. Er wurde gestern in Kanada festgenommen; die USA wollen seine Auslieferung.

Dokutschajew, einer der beiden FSB-Offiziere und früher selbst Computerhacker, sitzt möglicherweise schon in russischer Haft. Sein Name tauchte in den Berichten über Festnahmen beim FSB und bei der Internetsicherheitsfirma Kaspersky im Dezember auf.

Laut diesen Medienberichten wird den Festgenommenen Hochverrat vorgeworfen. Weshalb, ist unklar – es gibt aber demnach zwei Möglichkeiten.

So könnten sie Informationen über an amerikanische Geheimdienste weitergegeben haben. Dabei ging es laut der Zeitung “Nowaja Gasjeta” um Angriffe auf Wählerdatenbanken letzten Sommer.

Andere Medien ziehen eine Verbindung zur russischen Hackergruppe “Schaltaj Boltaj”, die für Russland unangenehme interne Informationen veröffentlichte – wie E-Mails von Regierungsvertretern oder Einzelheiten über das Internet-“Trollzentrum” in Sankt Petersburg.

Die vier Verdächtigen sollen 2014 beim Internetunternehmen Yahoo fünfhundert Millionen Kundenkonten geknackt haben. Yahoo selber hatte diesen Datendiebstahl erst letzten Herbst zugegeben.

Wenig später berichtete die Firma von einem noch größeren Datenraub, der schon 2013 sogar eine Milliarde Kundenkonten betraf. Beide Ereignisse haben nach jetzigem Stand nichts miteinander zu tun; Kunden könnten aber auch beide Male betroffen gewesen sein.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Russischsprachiges LockBit: schädlichstes Hacker-Netzwerk der Welt zerschlagen

"Der Feind sind falsche Informationen": Cybersicherheitsforum in Riad

"Operation Cookie Monster" - Internationale Razzia gegen Cyberkriminelle