In Deutschland, den Niederlanden und weiteren Ländern haben die Behörden eine großangelegte Jagd auf Steuersünder gestartet.
In Deutschland, den Niederlanden und weiteren Ländern haben die Behörden eine großangelegte Jagd auf Steuersünder gestartet.
Laut den federführenden niederländischen Behörden hat es koordinierte Razzien gegeben. Betroffen seien auch Großbritannien, Frankreich und Australien. Auslöser waren demnach Hinweise auf Zehntausende verdächtige Konten einer Schweizer Bank.
In den Niederlanden wurden bei Razzien in mehreren Städten zwei Personen festgenommen und Vermögenswerte in Millionenhöhe beschlagnahmt – Grundbesitz, teure Gemälde, Goldbarren, Schmuck und ein Luxusauto.
Weltweite Steuer-Razzia gegen Kunden der Credit Suisse https://t.co/dPMm5bflkf
— DWN (@DWN_de) 31. März 2017
Hans van der Vlist, Steuerfahndung FIOD:
“Die Aktion zielte auf Personen, die bei Schweizer Banken Konten haben. In dem Fall geht es um eine riesige Anzahl von Kontoinhabern: 3.800 Niederländer und 55.000 Ausländer.”
Die Credit Suisse gab bekannt, ihre Büros in London, Paris und Amsterdam seien in Steuerangelegenheiten kontaktiert worden. “Wir arbeiten mit den Behörden zusammen”, erklärte das Züricher Institut.
Britische Fahnder bestätigten, Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche eingeleitet zu haben. Auch die australische Ministerin für Staatseinnahmen und Finanzdienstleistungen, Kelly O’Dwyer, bestätigte Steuerermittlungen.
Aus der Schweiz kam eine empörte Reaktion. Die Bundesanwaltschaft sprach von einem Verstoß gegen Regeln der internationalen Zusammenarbeit. “Die Bundesanwaltschaft der Schweiz ist befremdet über die Art und Weise, wie diese Operation unter bewusstem Nichteinbezug der Schweiz organisiert worden ist”, so eine Sprecherin.
UNGELIEBTESCHWARZGELD-KUNDEN
Für viele Schweizer Banken war das Verwalten von unversteuerten Vermögen jahrzehntelang ein wichtiges Standbein.
Folgen der Regularisierung: Den Schweizer Privatbanken fehlt das Schwarzgeld: Einst standen Schweizer Banken … https://t.co/lPU4i1Xoma
— ECONEWS (@ECONEWSN1) 25. August 2016
Nach der Finanzkrise begannen aber die ausländische Behörden gegen die lukrative Praxis vorzugehen. Mit Milliardenbeträgen konnten sich die Institute freikaufen. Die Credit Suisse zahlte 2014 in den USA 2,6 Milliarden Euro Buße. In Deutschland hatte die Bank bereits 2011 ein ähnliches Verfahren gegen Bezahlung von 150 Millionen Euro beigelegt.
Parallel zur Einigung mit den Behörden versuchte die zweitgrößte Schweizer Bank in den vergangenen Jahren Schwarzgeld-Kunden loszuwerden. Mehrere Schweizer Geldhäuser waren in Deutschland den vergangenen Jahren unter Druck geraten, nachdem die Behörden in Nordrhein-Westfalen CDs mit Insiderinformationen über mutmaßliche Steuerhinterzieher gekauft hatten.
su mit Reuters