Türkis statt Schwarz: Sebastian Kurz (30) drückt der ÖVP seinen Stempel auf

Türkis statt Schwarz: Sebastian Kurz (30) drückt der ÖVP seinen Stempel auf
Von Kirsten Ripper  mit DPA

“Österreich kann mehr” oder “Zeit für Neues”, die neue Farbe der ÖVP ist Türkis (statt Schwarz). In Linz ist Sebastian Kurz (30) mit 98,7 Prozent zum Vorsitzenden der konservativen ÖVP gewählt worden – und der aktuelle Außenminister ist angetreten, um Regierungschef von Österreich zu werden. Dafür nennt er die etwas angestaubte Partei jetzt für die Wahl im Herbst Bewegung “Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei”.

One Man Show

“Der Standard” titelt “ÖVP unterwirft sich freudig Sebastian Kurz”. “Die Kurz-ÖVP reformiert, inszeniert und feiert sich selbst”, schreibt “Die Presse”.

“Wir sind ein Stück weit Weltmeister im Weiterwursteln geworden”, schimpft Sebastian Kurz. “Wir wollen vor allem eines: nämlich einen Staat, der wieder weniger Regeln vorgibt. Aber die, die es gibt, müssen auch eingehalten werden. Ich versuche, das zu machen, was ich für richtig erachte, das war damals so, das ist heute so, und ich werde das nicht ändern.”

Leistung muss sich wieder lohnen

Seine Botschaft: Leistung muss sich im Hochsteuer- und Abgabenland Österreich wieder lohnen. Aber wer einmal gescheitert ist, verdient eine zweite Chance.

Das Thema Flüchtlingspolitik kam auch vor: “Wir dürfen kein System aufrechterhalten, das zu einer immer größeren Überforderung in Europa führt.” Er wiederholte seine Forderung zur Schließung der Mittelmeer-Route.Wegen der praktischen und juristischen Hindernisse hatte Kanzler Christian Kern (SPÖ) Kurz als “populistischer Vollholler” bezeichnet.

Neuer Politikstil, um Kanzler zu werden?

Sebastian Kurz kam mit seiner Freundin Susanne (31) und seinen Eltern zum Parteitag mit 1.200 Delegierten. Schließlich will der Politiker, den manche den “Schwiegersohn der Nation” nennen, die Wahlen am 15. Oktober gewinnen und danach Bundeskanzler werden.



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