In der Ukraine spielt sich ein bizarres Schauspiel ab: Im Mittelpunkt steht der mittlerweile staatenlose frühere Präsident Georgiens.
Auf der Suche nach Michail Saakaschwili hat die ukrainische Polizei an diesem Mittwochmorgen ein Protestlager unweit des Parlamentes gestürmt. Gefasst wurde der ehemalige georgische Präsident und frühere Gouverneur von Odessa aber nicht. Saakaschwili wird von der Justiz die Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Saakaschwili hat sich von einem Verbündeten von Petro Poroschenko zum Kritiker des ukrainischen Präsidenten gewandelt. Er nannte Staatsanwalt Juri Lutsenko einen Verräter. Dieser habe ihn als Agenten des russischen Geheimdienstes FSB bezeichnet, sagte Saakaschwili, der sich selbst einen Gegner Russlands nennt.
Am Dienstag stellte der Staatsanwalt dem Flüchtigen ein 24-stündiges Ultimatum, um sich der Justiz zu stellen. Ebenfalls am Dienstag verhinderten Anhänger Saakaschwilis eine Festnahme des staatenlosen Politikers, als dieser in einen Polizeiwagen verfrachtet werden sollte. Um seinen Gouverneursposten in der Ukraine antreten zu können, nahm er 2015 die ukrainische Staatsbürgerschaft an, die ihm im Juli wieder entzogen wurde.