Davos: Wirtschaft boomt, aber nicht für alle

Bergeweise Schnee und hervorragende Wirtschaftszahlen zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos: Der IWF rechnet in diesem und dem kommenden Jahr mit einem globalen Wirtschaftswachstum von jeweils 3,9 Prozent - 0,2 Prozentpunkte mehr als zuletzt im Oktober prophezeit.
Die Weltwirtschaft boomt - aber viel zu viele Menschen haben nichts davon, wie IWF-Chefin Christine Lagarde unterstreicht. "Wir sollten uns durch die Stärke und das Wachstum ermutigt fühlen, uns aber nicht damit zufriedengeben. Warum? In einem Fünftel der Schwellen- und Entwicklungsländer ist das Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2017 gesunken."
Die Entscheidung des Internationalen Währungsfonds, die Prognose für das Weltwirtschaftswachstum nach oben zu korrigieren, wird von der Warnung begleitet, dass zu viele Menschen davon ausgeschlossen werden.
euronews-Reporterin Sasha Vakulina berichtet: "Der Organisation Oxfam International zufolge gingen 82 Prozent des im vergangenen Jahr erwirtschafteten Reichtums allein an das wolhabendste Prozent der Weltbevölkerung, während 3,7 Milliarden Menschen keinen Anstieg ihres Reichtums sahen."
In ihrem jüngsten Bericht warnt die Organisation vor steigender Ungleichheit in der Welt. Winnie Byanyima von Oxfam sagt: "Wir sind hier, um Unternehmen und Poltikern zu sagen, dass das Gefälle nicht natürlich ist, sondern von ihnen erzeugt wurde - und dass es umgekehrt werden kann. Und dass wir es leid sind zu hören, dass sie sich Sorgen um die Ungleichheit machen - aber nichts dagegen tun. Wir fordern Taten - jetzt."
"Arbeit muss sich lohnen, nicht Reichtum" heißt der Bericht, in dem Oxfam die Teilnehmer der Tagung dazu aufruft, gegen Steuerflucht vorzugehen, faire Einkommen für Männer und Frauen durchzusetzen sowie in Bildung und Gesundheit für alle zu investieren.