Die Sorge der internationalen Gemeinschaft wächst. Die Botschafter Großbritanniens, Deutschlands und der EU berichten, dass Yameen und seine Regierung sich weigerten, mit ihnen zu sprechen.
Die Lage auf den Malediven spitzt sich weiter zu. Oppositionsangehörige demonstrieren gegen Präsident Abdulla Yameen. Dieser hatte am Montag einen 15-tägigen Ausnahmezustand verhängt.
Auslöser war eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, wonach unter anderem die Verfahren gegen acht inhaftierte Oppositionspolitiker und den im Exil lebenden Ex-Präsidenten Mohamed Nasheed verfassungswidrig waren. Dies akzeptierte Yameen nicht und griff autoritär durch. Die Festnahme von Richtern und Politikern war die Folge.
Derweil wächst die Sorge der internationalen Gemeinschaft. Die Botschafter Großbritanniens, Deutschlands und der EU berichten, dass Yameen und seine Regierung sich weigerten, mit ihnen zu sprechen.
Jörn Rohde, Deutscher Botschafter in Sri Lanka und den Malediven: "Ich kann nur sagen, dass das der Wirtschaft der Malediven schadet. Ich habe mit deutsche Reiseunternehmen gesprochen. Sie registrieren viele Annullierungen wegen des Ausnahmezustands. Das ist nicht nur schlecht für das Image, sondern hat ernsthafte wirtschaftliche Folgen."
Der unabhängige Fernsehsender Raajje TV, der die Botschafter interviewte, hat aus Sorge um die Sicherheit seiner Mitarbeiter den Betrieb eingestellt. Hintergrund seien Drohungen und Einschüchterungen, unter anderem von der Armee.
US-Präsident Donald Trump und der indische Premierminister Narendra Modi äußerten sich in einem Telefongespräch besorgt über die Situation, wie das Weiße Haus mitteilte.