Die Fünf-Sterne-Bewegung holte sich bei den Parlamentswahlen klar den ersten Platz als Einzelpartei, aber ohne regierungsfähige Mehrheit. Italien blickt in eine ungewisse Zukunft.
Luigi di Maio - der strahlende Gewinner der italienischen Parlamentswahlen. Mit nur 31 Jahren holte er für seine 5-Sterne-Bewegung den ersten Platz als Einzelpartei. Aber über eine regierungsfähige Mehrheit verfügt er nicht. Und Koalitionen hatte die Protestbewegung eigentlich ausgeschlossen, oder doch nicht?
Alessandro Di Battista (Fünf-Sterne-Bewegung): "Alle werden jetzt mit uns reden müssen. Mehr noch, und das sage ich ganz klar an alle Wählerinnen und Wähler: Das ist die beste Garantie für mehr Transparenz in Italien, denn die anderen politischen Kräfte werden jetzt zu uns kommen müssen, und mit unseren Methoden der Transparenz, Fairness und Glaubwürdigkeit arbeiten."
Auch Salvinis Lega fährt Rekordergebnis ein
Matteo Salvini kann sich über ein Rekordergebnis freuen. Seine rechtspopulistische Lega (früher: Lega Nord) hat sogar Silvio Berlusconis Forza Italia überholt. Viele spekulieren jetzt über eine Koalition zwischen der Lega und den fünf Sternen.
Giancarlo Giorgetti (Lega): "Lasst uns mit Ruhe, Gelassenheit und Reflektiertheit in die Zukunft blicken. Wir wissen, was wir zu tun haben. Es ist ein historischer Moment für die Lega, denn diese Ergebnisse wurden in der Vergangenheit noch nie erreicht. Wir holen uns Stimmen von Nord bis Süd, ich glaube, dass Matteo Salvini die Herausforderung für sich entscheiden konnte."
Wer wird das Mitte-Rechts-Bündnis anführen?
Matteo Salvini, der neue Silvio Berlusconi? Abgesehen von der Femen-Aktivistin im Wahllokal hatte der Wahlabend wohl mehrere Überraschungen für den 81-jährigen parat. Zusammen mit der Lega wurde sein Mitte-Rechts-Bündnis zwar stärkste Kraft noch vor der Einzelpartei der Fünf Sterne. Aber auch hier keine Regierungsmehrheit. Matteo Renzis Mitte-Links-Bündnis, hingegen, holte sich nur den dritten Platz. Ein historisch schlechtes Ergebnis für die Sozialdemokraten.