Sie war schwarz, lesbisch, erfolgreich und offene Kritikerin von Polizeigewalt. Die Ermordung von Marielle Franco erschüttert Brasilien.
Nach den tödlichen Schüssen auf eine Lokalpolitikerin in Brasilien ebbt die Welle der Empörung nicht ab. Tausende Menschen tragen weiter ihre Wut auf die Straße – in Rio de Janeiro, aber auch in vielen anderen Städten.
Eine Frau ruft: "Wir fordern Gerechtigkeit und dass die Behörden klären, wer hinter dem Mord steckt."
Marielle Franco war vor rund einer Woche getötet worden – auf der Rückbank ihres Autos durch vier Kopfschüsse. Die 38-Jährige war die einzige afrobrasilianische Frau im Stadtrat von Rio. Sie wuchs in einem Armenviertel auf, kämpfte gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Jetzt könnte ihr genau diese zum Verhängnis geworden sein. Die tödlichen Kugeln stammten offenbar aus den Beständen der Polizei. Noch sind die Hintergründe aber unklar.
Der Druck auf Präsident Michel Temer wächst. Seit Monaten ufern Kriminalität und Gewalt in Rio de Janeiro aus. Um sie einzudämmen, ordnete er zuletzt eine große Militäraktion an.
Der brasilianische Popstar Anitta stellte sich auf Instagram hinter die Protestbewegung.