Brand in Einkaufszentrum: Zahl der Toten steigt

Brand in Einkaufszentrum in Sibirien
Brand in Einkaufszentrum in Sibirien Copyright REUTERS/Marina Lisova
Von Christoph Wiesel
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Mindestens 64 Menschen sind bei einem Großbrand in Russland ums Leben gekommen. Drei Menschen wurden festgenommen, darunter auch der Direktor des Einkaufszentrums.

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64 Tote, mehrere Verletzte und drei Festnahmen - das ist die vorläufige Bilanz eines Großbrandes in einem russischen Einkaufszentrum. Im vierten Stock, nahe eines Kinosaals, war das Feuer am Sonntagabend ausgebrochen. Die Feuerwehr brauchte bis zum Morgen, um den Brand zu löschen. Unter den Toten sind wohl auch viele Kinder. Das Gebäude ist einsturzgefährdet, heißt es.

Vladimir Puchkov, Minister für Katastrophenschutz, sagte: „Einsatzkräfte arbeiten momentan an sechs Stellen. Wir haben alle fünf Stockwerke des Einkaufszentrums durchsucht. Wir beseitigen weiter die Trümmer im dritten Stock weg und bereiten Maßnahmen vor, um an allen Orten Reste von Möbeln, Einrichtung und zusammengebrochenen Balken wegzuräumen. Wir beseitigen alle Hindernisse."

Das Shopping-Center liegt in Kemerowo im Westen Sibiriens, rund 3000 Kilometer von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt. Erst 2013 war das Einkaufszentrum eröffnet worden. Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar.

Überlebende berichteten von dramatischen Szenen: Es habe keinen Feueralarm gegeben, die Eingangstüren des Kinos seien verschlossen gewesen. Mitarbeiter des Einkaufszentrums hätten kaum Maßnahmen zur Rettung ergriffen und die Notausgänge blockiert. Als die Türen aufgingen, seien die Korridore bereits voller Rauch gewesen.

Derweil kursieren Berichte und Spekulationen über mangelhaften Brandschutz. Drei Verdächtige seien in Zusammenhang mit dem Brand festgenommen worden, heißt es aus Polizeikreisen. Darunter sei auch der Direktor des Einkaufszentrums.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Menschen in der russischen Stadt Kemerowo nach der Brandkatastrophe ihr Mitgefühl aus. „Die Bundeskanzlerin ist erschüttert von den Bildern und Berichten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Merkel teile „den Schmerz der Menschen in Kemerowo und spricht ihnen ihre tief empfundene Anteilnahme aus".

Weitere Quellen • DPA, AFP

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