Vor fast zehn Jahren begannen die ersten Proteste gegen ein umstrittenes Flughafenprojekt bei Nantes. Diese Woche soll das Kapitel abgeschlossen werden.
Bei der Räumung eines Protestcamps bei Nantes in Westfrankreich ist es erneut zu Zusammenstößen gekommen. Nach Angaben der Regionalregierung wurden zehn Sicherheitskräfte durch Molotow-Cocktails und geworfene Steine verletzt. Auch die Besetzer meldeten mehrere Verletzte. Die Polizisten setzten Tränengas ein.
Gewaltsame Räumung
Die Polizeiaktion hatte am Montag begonnen und könnte sich bis Ende der Woche hinziehen. Der Regionalregierung zufolge wurden seither 16 illegale Unterkünfte geräumt und 15 davon abgerissen. Diese wurden offenbar von 70 Menschen bewohnt. Am zweiten Tag der Räumung kam es zu größeren Ausschreitungen als am Montag, da mehrere Menschen von außerhalb kamen, um die Besetzer zu unterstützen.
Umstrittenes Flughafenprojekt
Angefangen hatten die Proteste vor fast einem Jahrzehnt, um den Bau eines Flughafens bei Nantes zu blockieren. Ein umstrittenes Projekt, das die Regierung vor wenigen Monaten kippte. Ganz in der Nähe liegen Naturschutzgebiete.
Dennoch wollen die Besetzer das Gelände bei Notre-Dame-des-Landes nicht verlassen. In den vergangenen Jahren haben sie dort Häuser errichtet oder wohnen in verlassenen Bauernhöfen. Die Regierung hatte ihnen Zeit bis zum Frühling gegeben. Den früheren Besitzer soll so die Rückkehr ermöglicht werden.