Daten von 2016 belegen: Einkommensgefälle in Europa weiter hoch

Nach wie vor gibt es große Unterschiede bei der Höhe der Einkommen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Das belegen die jüngsten Zahlen von Eurostat. Die offizielle Statistikbehörde warnt vor den in einzelnenen Ländern teils stark auseinanderklaffenden Einkommen.
Die Zahlen belegen, dass die oberen 20 Prozent der Bevölkerung in der EU - oder anders ausgedrückt, Menschen mit dem höchsten Einkommen in einem bestimmten Land - im vergangenen Jahr im Durchschnitt 5,2 mal so viel Lohn erhielten, wie die 20 Prozent der Bevölkerung, die mit dem geringsten Einkommen auskommen müssen.
Die Einkommenskluft wird anhand des Medianwerts des verfügbaren Äquivalenzeinkommens eines Landes gemessen, dieser errechnet sich aus dem Ratio zwischen den 20 Prozent der Spitzenverdiener und den 20 Prozent der am wenigsten verdienenden Menschen eines Landes.
Dieser Ratio variiert innerhalb Europas beträchtlich - innerhalb Serbiens sind die Einkommensunterscheide am größten. Das Land wurde mit 9,7 Punkten bewertet, gefolgt von Russland, das laut UN-Zahlen einen Wert von 8,2 aufwies.
Im allgemeinen klafft die Einkommensschere innerhalb der Europäischen Union in den nordeuropäischen Ländern weniger weit auseinander, im Gegensatz zu Bulgarien, Rumänien und Litauen, wo der Wert bei über 7,0 Punkten lag.
Auch in Teilen Südeuropas sind die Unterschiede bei der Einkommenshöhe gravierend, wobei Spanien, Italien und Griechenland mit mehr als 6 Punkten den höchsten Wert erzielten.
Zu den Ländern, wo die Einkommensunterschiede relativ gering ausfallen, gehört die Tschechische Republik, Finnland, die Slowakei, Slowenien, Belgien und die Niederlande. Sie alle weisen einen Ratio von mehr als 3,5 Punkten auf.
Im Vergleich zu 2008 hat sich die Einkommensschere vor allem in Lettland verringert: So wies der kleine baltische Staat 2008 noch 7,3 Punkte auf, im vergangenen Jahr waren es 6,3 Punkte.