Angreifer von Paris war den Behörden offenbar bekannt

Panik, rennende Menschen und Polizeisirenen: Paris erwacht aus einer Nacht des Schreckens.
Was passiert ist. Gegen 21.00 Uhr am Samstagabend hatte ein Angreifer in einem belebten Ausgehviertel der französischen Hauptstadt einen Menschen getötet und vier weitere teils schwer verletzt. Er war auf die Passanten mit einem Messer losgegangen. Laut Augenzeugen dann auch auf Beamte. Die Polizei erschoss den Angreifer anschließend.
Von den vier Verletzten befinde sich niemand in Lebensgefahr, sagte der französische Innenminister Gérard Collomb. Dieser rief am Vormittag seinen Sicherheitsstab zusammen.
Die Ermittlungen. Diese haben in Frankreich nun begonnen. Auch Pariser Anti-Terror-Experten wurden dazu geholt. Die Fahnder haben unter anderem die Wohnung des Angreifers durchsucht, heißt es in Berichten.
Im Laufe des Tages wurde mehr über die Identität des Verdächtigen in Erfahrung gebracht. Der junge Mann sei 1997 in Tschetschenien geboren worden, berichteten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Ermittlerkreise. Demnach hatte er seit 2010 die französische Staatsbürgerschaft.
Sein Name stünde in Frankreich auf der Behördenliste für potenzielle Gefährder. Er wird verdächtigt, Kontakte mit radikalisierten Personen gehabt zu haben.
Das Motiv des Mannes blieb zunächst unklar. Ermittler gehen einem Terrorverdacht nach. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte den Angriff für sich reklamiert.
Festnahmen. Die Eltern des Angreifers wurden am Sonntagmorgen verhört, so Justizkreise. Ein Mann, der offenbar ein Freund des Angreifers ist, soll am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters zufolge in der Stadt Straßburg festgenommen worden sein. Dort habe der Pariser Angreifer eine Zeit lang gelebt und sein Abitur gemacht, so französische Medien.