Arm, alt und allein

Die Zahl der Armen in Italien ist auf einem Rekordhoch. Mehr als fünf Millionen Italiener leben in Armut.
Viele haben eine Arbeit, aber der Lohn reicht nicht einmal, um genug zu essen zu kaufen. Dann gibt es die, die gänzlich durch das soziale Netz gerutscht sind. Allein in der Hauptstadt Rom leben 3000 Obdachlose, viele sind arm und alt.
Der Zusammenhalt in der einst so in Ehren gehaltenen "famiglia italiana" ist nicht mehr wie früher: Luciano (72) sagt, nach der Scheidung von seiner Frau habe sich auch die Tochter von ihm abgewandt. Seine kleine Rente reicht nicht aus. Er ist auf die Hilfe der Kirche und der Wohlfahrtsorganisationen angewiesen. Einsam sei er, - und arm.
6,9 Prozent der Bevölkerung wird als arm angesehen, andere Erhebungen sprechen von an die 9 Prozent. Diese Zahl wuchs über die vergangenen Jahre immer weiter an.
Luigi di Maio von der 5-Sterne-Bewegung sagt, es handele sich um eine absolute Notsituation. Er fordert einen Mindestlohn für alle. Das Geld dazu sei im Haushalt zu finden, wenn man es nur wolle.
Die Zahl der Menschen, die bei Wohlfahrtsorganisationen um Essen bitten, steigt immer weiter.
Im Süden Italiens ist die Situation noch gravierender: Hier leben 11,4 in Armut.