Höhlenkinder in Thailand: Rettung kann Monate dauern

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Von Euronews
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Tauchen, Schacht bohren - oder bis zum Ende der Regenzeit warten? Die zwölf wiederentdeckten Jungfußballer und ihr Trainer sind wohlauf, ihre Rettung aber riskant und/oder langwierig.

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Zehn Tage waren sie in der überfluteten Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non in Nordthailand vermisst - die zwölf wiederentdeckten Jungfußballer und ihr Trainer werden von medizinischen Fachleuten versorgt. Aber ihre Rettung könnte noch Monate dauern.

Apakorn Yuukongkaew, Kommandant der maritimen Spezialkräfte in Thailand:

"Den Kindern geht es gut da drin. Wir müssen uns nicht beeilen. Wir legen jetzt eine Telefonleitung, damit die Eltern mit ihren Kindern sprechen können."

In einem Video, das die thailändische Marine veröffentlichte, grüßten die zwölf Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren einzeln in die Kamera, sagten ihre Namen und pressten zum traditionellen thailändischen Gruß die Handflächen aneinander.

Die zwölf Jungen von der Fußballakademie „Moo Pa“ (Wildschweine) waren am 23. Juni nach dem Training mit ihrem Coach in die Höhlen gegangen, um einen Geburtstag zu feiern. Sie wurden von Flutwasser überrascht, dass wegen starken Regens in die Höhlen drang.

Dank ihrer Kenntnisse von Tham Luang flüchteten sie immer weiter und höher in die verzweigten Grotten, um dem steigenden Wasser zu entkommen. Jetzt durchkämmen Soldaten das Gelände in der Hoffnung, einen anderen Eingang zu finden. Eine Bergung mit Hilfe von Tauchern gilt als Spiel mit dem Tod. Dunkelheit, enge Stellen und starke Strömung könnten bei den jungen Kickern jederzeit zu Panikattacken führen. Offenbar kann keiner schwimmen.

Andrew Watson, Minenretter des US-Spezialunternehmens Stantec:

"Ich meine, das wäre für diese Kinder eine sehr extreme Umgebung, das Wasser strömt, es ist schmutzig und die Entfernungen riesig."

Oder die Helfer bohren einen Schacht bis zur Kammer der Eingeschlossenen – auch das gilt als kompliziert und riskant. Dritte Option: Warten bis die Regenzeit vorbei ist - sie hat eben erst begonnen und dauert bis Oktober, November. In den nächsten Tagen soll es wieder schütten. Fluten könnten die Lufttasche bedrohen, in der die Kinder seit zehn Tagen auf Rettung warten. Die 40 Pumpen, die Tausende Liter Wasser auf die Reisfelder der Umgebung gepumpt haben, könnten schnell an ihre Leistungsgrenze kommen.

Mit einer Ausdehnung von etwa zehn Kilometern zählt die Höhle an der Grenze zu Myanmar zu einer der längsten des Landes. Wegen ihrer schwer zugänglichen Lage ist sie jedoch wenig erforscht. Für alle Fälle wurden  Lebensmittelvorräte für vier Monate zu den Jungen gebracht.

su mit dpa

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