Wegen Unklarheiten in den Aussagen der Frau, die Tariq Ramadan der Vergewaltigung bezichtigt, fordert der Anwalt die Freilassung des Islamwissenschaftlers.
Bei der Gegenüberstellung der Klägerin Henda Ayari (41) mit dem Islamwissenschaftler Tariq Ramadan (55) hat eine Richterin in Paris Widersprüche in den Aussagen der Frau konstatiert, die sagt, sie sei von dem Schweizer vergewaltigt worden.
Am 26. Mai 2012, dem Datum, das die ehemalige Salafistin und jetzige Frauenrechtlerin Henda Ayari als Tag angegeben hatte, an dem Ramadan sie in einem Luxushotel in Paris angegriffen haben soll, war sie offenbar auf der Hochzeit ihres Halbbruders in der Normandie unweit ihres Wohnortes Rouen. Der Halbbruder hatte auf Nachfrage der Justiz die Videoaufnahmen seiner Hochzeitsfeier überprüft und Fotos bereitgestellt, auf denen Henda Ayari mit ihm und der Braut zu sehen ist.
Nachdem dies bekannt wurde, forderte der Anwalt von Tariq Ramadan die Freilassung seines Klienten. Emmanuel Marsigny erklärte laut Le Monde, die Ayari sei nicht mit dem Beklagten, sondern mit ihren eigenen Widersprüchen konfrontiert worden.
Der Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan ist seit Januar 2018 in Frankreich in Haft, seine Tätigkeit als Professor musste er schon zuvor niederlegen. In den vergangenen Tagen gab es Solidaritätsaktionen seiner ehemaligen Studenten mit Tariq Ramadan, die auch ein Twitter-Konto zu seiner Unterstützung unterhalten.
Nach Henda Ayari im Oktober 2017 hatte eine weitere Französin Ramadan vorgeworfen, sie brutal vergewaltigt zu haben. Ramadan bekennt außereheliche Beziehungen, alle Vorwürfe der Vergewaltigung weist er aber strikt von sich.