Auf einer Arktis-Kreuzfahrt hat ein Eisbär einen Menschen angegriffen. Der Reiseveranstalter spricht von Notwehr der Crew.
"Ihre ganz persönliche Expedition" verspricht das deutsche Kreuzfahrtunternehmen Hapag Lloyd Cruises auf seiner Webseite. Die Passagiere des Schiffs MS Bremen haben jetzt tatsächlich ein einmaliges Erlebnis gehabt, das so wohl niemand geplant hatte: Auf einer Kreuzfahrt in der Arktis hat ein Eisbär ein Crewmitglied bei einem Landgang verletzt - daraufhin wurde der Bär erschossen.
Das Tier attackierte einen speziellen "Eisbärenwächter", das sind Spezialisten, die bei Landgängen von Passagieren für Sicherheit sorgen. Die Passagiere waren zu diesem Zeitpunkt an Bord des Schiffes. Der Vorfall wird jetzt untersucht, der tote Bär soll obduziert werden.
Ereignet hat sich der Zwischenfall in der Inselgruppe Spitzbergen, die zu Norwegen gehört. Bei Hapag Lloyd Cruises betont man die Umsicht im Umgang mit dem sensiblen Ökosystem und die Erfahrung des Eisbärenwächters.
Die Wächter hätten den angreifenden Bären nicht sehen können, heißt es auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Versuche, ihn zu vertreiben, seien fehlgeschlagen.
Hapag Lloyd bietet Arktisreisen mit einem relativ kleinen Schiff an. Eisbären werden dem Unternehmen zufolge dabei aber nur von Bord aus beobachtet.
Nach Angaben der Weltnaturschutzorganisation IUCN leben noch schätzungsweise 26.000 Eisbären auf der Erde. Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts haben sich die Bestände etwas erholt.