Gefährliches Mali: deutsche Soldaten auf UN-Friedensmission

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Von Euronews mit AFP
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Straßenkontrolle, Patrouille, das klingt nach Routine. Der Einsatz in Mali gilt aber als der gefährlichste Einsatz deutscher Soldaten weltweit. Ein Besuch bei der Bundeswehr im Sahel.

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Der deutsche Militärkonvoi rollt über eine wichtige Verbindungsstraße im Norden Malis. Schwer gepanzerte Fahrzeuge schnecken über die Piste, manch einem Einheimischen geht das zu langsam. Ein Versuch, mit dem Motorrad zu überholen, wird durch das Handzeichen eines Soldaten beendet.

Kein Risiko eingehen, das ist gar nicht so leicht hier in den trockenen Weiten des Sahel. Die Soldaten wollen die Kontrolle über das behalten, was um sie herum passiert. Der Konvoi überquert den Niger, fährt Richtung Doro, einem Dorf 100 Kilometer westlich des regionalen Zentrums Gao.

Ein deutscher Soldat sucht den Straßenrand ab

Die Gefahr lauert am Wegrand. Immer wieder werden Militärkonvois und Zivilisten angegriffen. Jederzeit kann ein Sprengsatz explodieren. Milizen, Islamisten, die Lage ist unübersichtlich. Die deutschen Blauhelmsoldaten sollen im Rahmen der UN-Mission Minusma den Frieden überwachen.

"Unsere Aufgabe ist heute, Daten über die Straßen zu sammeln", erklärt Oberstleutnant Michael Weckbach, "welche Beschaffenheit sie haben, wo gefährliche Stellen sind, sobald wir außerhalb des Camps sind."

"Todesstrecke" nennen manche das hier, obwohl eigentlich die Armee Malis für Sicherheit sorgen soll. Aufhalten konnte sie die Gewalt aber nicht. Die Hinterlassenschaften des Konflikts säumen den Straßenrand. Die UN-Mission, an der bis zu 1100 deutsche Soldaten beteiligt sind, gilt als der gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr, gefährlicher als der in Afghanistan. Dennoch – oder eben deshalb – hat der Bundestag das Kontingent kürzlich noch einmal aufgestockt und verlängert.

Bei ihrem Einsatz auf der Straße haben die Soldaten diesmal nichts Auffälliges gefunden. Gesammelt haben sie trotzdem viele wertvolle Informationen. Und sie haben Präsenz gezeigt, auch das ist wichtig.

Am 12. August wählt Mali in einer Stichwahl einen neuen Präsidenten. Ein bisschen Hoffnung auf Stabilität, auch für die deutsche Bundeswehr.

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