Nach tödlicher Attacke in Mali: Regierung will Konsequenzen ziehen

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Nach tödlicher Attacke in Mali: Regierung will Konsequenzen ziehen

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Nach dem Massaker an 134 Einwohnern eines Dorfes in Zentralmali hat die Regierung den Chef der Armee entlassen und eine Bürgerwehr aufgelöst.

Am Sonntag war eine Regierungsdelegation in Begleitung der Justizministerin Tiéna Coulibaly nach Ogossagou, den Ort des Massakers, gereist. Die Regierung erklärte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden.

Ethnisch motivierter Angriff

Das Massaker war der tödlichste Angriff in Mali seit sechs Jahren. Nach übereinstimmenden Berichten hatten Selbstverteidigungskämpfer der Dogon-Volksgruppe den ethnisch motivierten Angriff verübt.

Sie waren in das Dorf in der Region Mopti eingedrungen und hatten Frauen, Kinder und Ältere brutal getötet und anschließend ihre Häuser niedergebrannt. Präsident Ibrahim Keïta entließ den Chef der malischen Streitkräfte - und ernannte Brigadegeneral Keba Sangare zum neuen Oberbefehlshaber.

Erst am 17. März waren bei einem dschihadistischen Angriff auf ein Armeelager in Dioura 26 Soldaten getötet worden. Zu dem Angriff hatte sich eine mit Al-Kaida verbündete Islamistengruppe bekannt.

Islamistengruppen kontrollieren den Norden Malis

Vor allem der Norden Malis gilt als Rückzugsgebiet für zahlreiche Islamistengruppen. Sie haben wiederholt Angriffe auf die malische Armee und die UN-Friedensmission verübt, die dort seit 2013 im Einsatz ist.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich schockiert von der Gewalt. Er forderte die malischen Behörden auf, ihre Bemühungen zu verdoppeln, "um Frieden und Stabilität nach Zentralmali zurückzubringen".

Auswärtiges Amt verurteilt die tödliche Attacke

Auch das Auswärtige Amt verurteilte das Massaker am Sonntag. "Die Spirale der Gewalt ‎in Zentralmali muss unterbrochen werden. Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden", hieß es. Mali müsse die Sicherheitsverantwortung in der Region übernehmen. "Deutschland steht bereit, hierbei zu unterstützen", so die Erklärung. Derzeit sind rund 1000 Soldaten der Bundeswehr im Rahmen der UN-Friedensmission dort im Einsatz.

Der Angriff vom Samstag ereignete sich während des Besuchs einer Delegation des UN-Sicherheitsrates in der Sahelzone.

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