Der serbische Präsident wollte ein Dorf mit überwiegend serbisch-stämmiger Bevölkerung besuchen. Aufgebrachte Albaner verhinderten das mit einer Straßenblockade.
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic sieht praktisch keine Möglichkeit zur Lösung des seit Jahrzehnten schwelenden Kosovo-Konflikts. Vor Anhängern und Landsleuten in der nordkosovarischen Stadt Mitrovica sagte Vucic, dass er einer Änderung der Grenzen nicht zustimmen würde. Zuletzt war über einen Gebietstausch zwischen dem Nordkosovo und der südserbischen Region Presevo spekuliert worden. Die EU und die USA streben eine zeitnahe Konflktlösung an.
Vucic erläuterte in Mitrovica: "Was also ist meine Vorstellung von der Zukunft Serbiens und der Serben? Die Idee ist, unser Volk zu retten. Unser Land zu retten, unsere Institutionen zu schützen, Frieden zu bewahren, und wenigstens zu versuchen, Brücken des Vertrauens zu den Albanern aufzubauen. Eine Einigung anzustreben, auch wenn diese nahezu unmöglich ist, weil uns alles andere an den Abgrund und zu einer Katastrophe führen würde."
Dutzende Albaner blockierten eine Straße im Nordkosovo, um die geplante Visite des Präsidenten in einem überwiegend von serbischstämmigen Menschen bewohnten Dorf zu verhindern. Die Kosovo-Regierung entzog Vucic daraufhin die Besuchserlaubnis.
Naser Krasniqi beteiligte sich an der Blockade: "Der serbische Präsident sollte sich bei den Kosovaren für die Massaker während des Genozids entschuldigen, das Kosovo anerkennen, uns entschädigen und die Vermissten zurückbringen. Dann kann er zu Besuch kommen."
Ende der 90er Jahre hatten serbische Truppen bis zu 800.000 Albaner aus dem Kosovo vertrieben, um die Region wieder unter Kontrolle zu bekommen. Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt und ist heute von über 110 Nationen völkerrechtlich anerkannt, nicht aber von Serbien.Belgrad will die Provinz wegen der dort gelegenen mittelalterlichen Klöster und Schlachtfelder zurückhaben.