Sechs Tote nach Häusereinsturz in Marseille aus Trümmern geborgen

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Von Julika Herzog mit mit dpa, AFP und Reuters
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In den Ruinen der eingestürzten Häuser in Marseille wurde ein weiterer Toter gefunden. Damit haben die Rettungskräfte bisher sechs Leichen aus den Trümmern geborgen. Die Suche nach Vermissten wird nun unterbrochen- um weitere baufällige Häuser abzureissen.

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In den Ruinen der eingestürzten Häuser in Marseille wurde ein weiterer Toter gefunden. Damit haben die Rettungskräfte bisher sechs Leichen aus den Trümmern geborgen.

Suche nach Vermissten wird unterbrochen

Es werden noch weitere Personen vermisst, doch die Rettungskräfte haben die Suche nach Opfern vorübergehend eingestellt. Die Bergungsarbeiten wurden für etwa 24 Stunden unterbrochen, um zwei angrenzende Häuser abzureissen.

Die Häuser waren am Montagmorgen in einer engen Straße im Zentrum der französischen Hafenstadt eingestürzt. Eines davon stand leer, weil es baufällig war. Das andere, erst im Oktober inspizierte Gebäude, war bewohnt, aber ebenfalls marode.

Wohnungspolitik der Stadt in der Kritik

Marseille hat einen großen Bestand an baufälligen Häusern. 2015 wurden in einer Schätzung 40.000 Heime als marode bezeichnet. Die Wohnungspolitik der Stadt gerät deshalb mehr und mehr in die Kritik. Verbände, Anwohner und Politiker bemängeln öffentliche Untätigkeit, sie sehen die Stadt in der Verantw ortung.

Viele Häuser in dem betroffenen Stadtteil sind in einem besorgniserregenden Zustand. Die Situation, in der die beiden eingestürzten Gebäude waren, sei lange bekannt gewesen, so die Kritiker. 

Anzeichen für Einsturz

"Am Morgen der Katastrophe konnte ein Mieter im dritten Stock die Eingangstür seiner Wohnung nicht mehr öffnen und ein anderer hat das Haus verlassen, ohne seine Tür schließen zu können. Das ist ein Anzeichen dafür, dass sich das Gebäude bewegt hatte", erklärt der Staatsanwalt Xavier Tarabeux in Marseille.

Die Stadt hatte am Montag heftige Regenfälle als eine mögliche Ursache für den Einsturz genannt. Mehr als hundert Menschen aus angrenzenden Häusern mussten ihr Zuhause verlassen. Nach Angaben der Stadt wurden die Menschen in Hotels untergebracht.

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