MfS-Ausweis: Gestatten, mein Name ist Putin, Wladimir Putin

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Copyright Alexander Zemlianichenko/Pool via REUTERS
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Von Sigrid Ulrich mit dpa
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Russlands Präsident Wladimir Putin hatte bis zum Mauerfall auch einen Ausweis der Staatssicherheit der DDR. Putin arbeitete während des Kalten Krieges als Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB in Dresden

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Russlands PräsidentWladimir Putin (66) hatte bis zum
Mauerfall auch einen Ausweis der Staatssicherheit der DDR. Das
Dokument habe jahrelang unbemerkt im Archiv gelegen, sagte der Dresdner Außenstellenleiter der Stasiunterlagenbehörde, Konrad Felber.

Der Ausweis war am 31. Dezember 1985 ausgestellt und mehrfach verlängert worden. Mit dem Dokument habe der russische Geheimagent ohne umfangreiche Kontrolle in den Dienststellen der Stasi ein- und ausgehen können.

"SOLDAT BIS ZUM TOD"

Nach Angaben seiner alten Lehrerin Vera Dmitrievna Gurevich hatte schon der Schüler Wladimir mit gut 16 Jahren in St. Petersburg - damals Leningrad - Kontakt mit dem "Komitee für Staatssicherheit",  dem sowjetischen In- und Auslandsgeheimdienst KGB aufgenommen - sein Vater habe keine Ahnung davon gehabt.

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Während des Kalten Krieges arbeitete Putin als Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB in Dresden. In der Villa in der Dresdner Angelikastraße 4 saß zu DDR-Zeiten der KGB. 

Dort arbeitete von 1985 – 1990 Wladmir Putin. Als eine aufgebrachte Dresdner Menge am 5. Dezember 1989 nach dem Stasigebäude auch das KGB-Gebäude stürmen wollte, soll Putin in Zivil neben sowjetischen Soldaten mit

Maschinengewehren gestanden und gesagt haben: "Ich bin Soldat bis zum Tod". Daraufhin zog sich die Menge zurück.

Was er in Deutschland privat ermittelte, war geheimdienstlich nicht geschützt: "Wir fuhren regelmäßig in das kleine Örtchen Radeberg, wo sich eine der besten Brauereien Ostdeutschlands befindet," erinnert sich Putin. Nach eigenen Angaben trank er wöchentlich gut drei Liter Bier.

Wie es nach dem Mauerfall mit dem „Agenten Putin“ weiterging, ist bekannt:

  •  1994 Vizebürgermeister von St. Petersburg
  • 1997 stellvertretender Kanzleileiter des Präsidenten Boris Jelzin
  • Vom 25. Juli 1998 bis August 1999 Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB
  • Dann Ministerpräsident, er leitete als Politiker die militärischen Aktionen in Tschetschenien (1999-2009).
  • Ab Ende 1999 kommissarisch, seit März 2000 gewählter Präsident Russlands – mit vier Jahren Unterbrechung (2008-2012 wieder Ministerpräsident).

Vor 12 Jahren kehrte er an seine alte Wirkungsstätte Dresden zurück. Von der alten Zweiraumwohnung keine Spur mehr. Auch der Stasi- Dienstausweis war offenbar in Deutschland geblieben – und ohnehin zu nichts mehr nütze. Er war Ende 1989, kurz nach dem Fall der Mauer, abgelaufen.

Sigrid Ulrich

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