Mind. 3 Tote: Selbstmordanschlag auf Außenministerium im libyschen Tripolis

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Copyright REUTERS/HANI AMARA
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Mehrere Tote: Selbstmordanschlag auf Außenministerium im libyschen Tripolis

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Selbstmordattentäter haben in Tripolis das lybische Außenministerium angegriffen und dabei mindestens zwei Zivilisten getötet. 18 weitere Unbeteiligte seien verletzt worden, berichtete das Innenministerium. Das Gesundheitsressort ging sogar von drei zivilen Toten und 21 Verletzten aus.

Der libyschen Nachrichtenagentur LNA zufolge sprengten sich zwei der Angreifer in die Luft. Ein dritter Mann sei bei einer Schießerei mit dem Sicherheitspersonal des Außenministeriums getötet worden. Auf online kursierenden Bildern war dichter Rauch über dem Gebäude zu sehen.

Der Innenminister der offiziellen Regierung, Fathi Ali Baschaga, sprach bei einer Pressekonferenz von einem sicherheitspolitischen Chaos. Er machte dabei ausländischen Geheimdiensten schwere Vorwürfe: Einige von diesen stünden mit bewaffneten Gruppen in Libyen, nicht aber mit der Regierung in Kontakt. Zur Herkunft der Täter sagte er, dass keine Gruppe sich bekannt habe, aber vom Aussehen her auf „Afrikaner“ zu schließen sei. In Nordafrika sind damit oft dunkelhäutige Menschen aus den Staaten südlich der Sahara gemeint.

Das Außenministerium gab bekannt, dass alle Menschen, die während des Angriffs in dem Gebäude waren, in Sicherheit gebracht worden seien.

Libyen ist seit Jahren gespalten

Das angegriffene Außenministerium gehört zur international anerkannten Regierung Libyens. Seit dem Tod von Diktator Muammar al-Gaddafi 2011 findet das nordafrikanische Land keine Ruhe. In Tripolis gibt es immer wieder Kämpfe von Milizen und verfeindeten Gruppen sowie Gewalt gegen die schwache offizielle Regierung Libyens, die in der Hauptstadt sitzt. Eine Gegenregierung im Osten beansprucht die Macht ebenso für sich.

Erst im Herbst war es in Tripolis zu schweren Zusammenstößen verfeindeter Milizen gekommen. Innerhalb eines Monats starben dabei mehr als 100 Menschen. Rund 500 weitere wurden verletzt. Die Gewalt konnte erst durch die Vermittlung eines Waffenstillstands durch die Vereinten Nationen gestoppt werden. Auch Terrororganisationen wie der Islamische Staat sind in Libyen aktiv. Vor zwei Wochen hatten die Dschihadisten mit der Tötung von sechs libyschen Geiseln für Aufmerksamkeit.

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