Mit Aufklärung und Kultur gegen Judenhass

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Von Stefan Grobe
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Wie das Jüdisches Museum in Brüssel mit wachsendem Antisemitismus umgeht

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Wie ernst zu nehmen ist heute die Gefahr des Antisemitismus?

In der Europäischen Union hält ihn im Durchschnitt die Hälfte der Bevölkerung für ein Problem in ihrem Land - das hat eine aktuelle Umfrage in allen Mitgliedsstaaten ergeben.

Als Forum wählt sich der Judenhass heutzutage natürlich das Internet - und EU-Justizkommissarin Věra Jourová begrüßt die Tatsache, dass die Plattformbetreiber mittlerweile den Verhaltensempfehlungen der EU zur Beiseitigung von Hasstiraden im Netz folgen.

"Sie haben 70 Prozent der beanstandeten Inhalte entfernt, die sie als solche identifiziert haben. Das scheint mir angemessen, denn wir wollen nicht 100 Prozent entfernen, weil die Meinungsfreiheit Vorrang hat."

Im EU-Durchschnitt glauben nur 36 Prozent, dass der Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren beträchtlich gestiegen ist.

Doch diese Meinung ist weitaus stärker in den Ländern vertreten, die große jüdische Gemeinden haben: Schweden, Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Dänemark.

Vorgestellt wurden diese Zahlen im Jüdischen Museum von Brüssel, das 2014 Ziel eines Terrorangriffs war. Vier Menschen wurden dabei ermordet.

Das Museum will nun mit der Aufklärung von jungen Generationen dagegen halten.

Für den Workshop "Lass uns die Juden treffen" haben sich mehr als 5000 Kinder angemeldet.

"Es ist heute wichtiger denn je, dass wir Nuancierungen anbieten. Für uns heißt das, mit Ausstellungen und und pädagogischen Aktivitäten zu zeigen, wie jüdische Kultur aussieht."

Unsere Korespondentin Isabel Marques da Silva sagt:

"Beim jüngsten EU-Gipfel haben alle 28 Staats- und Regierungschefs einer Erklärung zum Kampf gegen den Antisemitismus zugestimmt.

Sie erkennen die Bedeutung des Problems an und wollen mit der Kommission zusammenarbeiten, um diesen Kampf gemeinsam zu führen."

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