Lange waren die Berliner, die mit neun Feiertagen die wenigsten in ganz Deutschland haben, auf der Suche nach einem geeigneten Datum.
Berlin ist das erste deutsche Bundesland, in dem der Internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag ist. Von nun an ist der 8. März arbeitsfrei. Das Berliner Abgeordnetenhaus beschloss am Donnerstag mehrheitlich einen entsprechenden Gesetzesentwurf.
Darin wurde auch festgelegt, dass der 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 2020 in der Hauptstadt einmalig als arbeitsfreier Feiertag begangen wird. Berliner war mit bisher neun arbeitsfreien Tagen das Bundesland mit den wenigsten Feiertagen in Deutschland. Zum Vergleich: In Bayern ruht die Arbeit an 13 und in Baden-Württemberg an 12 Feiertagen.
In Berlin hatte es längere Debatten über das richtige Datum für einen neuen Feiertag und eine Vielzahl von Vorschlägen gegeben. So hatte die Linkspartei zunächst für den 8. Mai plädiert, an dem 1945 der zweite Weltkrieg offiziell zu Ende ging. Kirchenvertreter für den Reformationstag am 31. Oktober, der in einigen anderen Bundesländern im Osten und Norden Feiertag ist. Berlins sozialdemokratischer Regierungschef Michael Müller brachte den 18. März als Erinnerung an die Märzrevolution 1848 ins Spiel. Der Beauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello, warb für den 9. November als Tag des Mauerfalls.