Brexit: Teure Blumen für die Briten?

Brexit: Teure Blumen für die Briten?
Von Julika Herzog
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Niederländische Exporteure liefern 80% der in britischen Geschäften verkauften Blumen. Sollte es zum harten Brexit kommen, heißt dies Zollkontrollen und Verspätungen und dies wiederum bedeutet welkende Blumen - und zuletzt steigende Preise.

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Mit dem LKW durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal- vom Auktionshaus in den Niederlanden direkt zum Floristen nach Großbritannien- und das in weniger als 24 Stunden.

Ein ganzer Lastwagen voll frisch gepflückter Blumen, die der niederländische Großhändler Daan van der Knaap alle in London verkaufen will.

„Ohne den englischen Markt, hätten wir niemanden mehr zum Handeln, wir verkaufen nur nach Großbritannien. Ich mache mir große Sorgen. Ein Brexit ohne Abkommen wird so viele Dinge beeinflussen, sogar meine Arbeitsstelle. Sollte es wirklich einen harten Brexit geben, verliere ich am Ende noch meinen Job.“

Niederländische Exporteure liefern 80% der in britischen Geschäften verkauften Blumen. Sollte es zum harten Brexit kommen, heißt dies Zollkontrollen und Verspätungen und dies wiederum bedeutet welkende Blumen - und zuletzt steigende Preise.

Die Floristin Priscila Manni aus London: „Ein No-Deal-Brexit wäre schrecklich. Viele selbstständige Floristen müssten bei Null anfangen. Die Preise werden steigen, so hoch, dass die Kunden es sich nicht mehr leisten können."

Im vergangenen Jahr verkauften niederländische Unternehmen Blumen und Pflanzen im Wert von rund 800 Mio. € nach Großbritannien. 2016 waren es noch 950 Mio. € - bevor der Wert des britischen Pfunds gefallen ist.

Der Inhaber eines Blumenladens Naji Dahan: „Viele Blumenläden werden geschlossen, viele Unternehmen melden Konkurs an. Zwei unserer Zulieferer kommen überhaupt nicht mehr nach England, weil sie hier keine Geschäfte mehr machen."

In der Stadt Witney in Oxfordshire - dem ehemaligen Wahlkreis von David Cameron - stimmte die Mehrheit für den Austritt aus der EU.

Rosa Ashby nimmt erstmal keine Aufträge für die Zeit nach dem Stichtag 29. März an : „Ich habe gerade einen Auftrag für eine Hochzeit abgelehnt, weil ich ehrlich bin. Ich könnte ihnen einen Kostenvoranschlag machen, aber wenn die Preise steigen - und sie werden sicher steigen - werde ich Geld verlieren. Und wenn ich Geld verliere, was soll ich dann tun? "

Gerade jetzt steht der Valentinstag vor der Tür. Mit einem harten Brexit vor Augen- könnte dies vielleicht der letzte auf der britischen Insel sein mit preiswerte Rosen - die ohne Zollkontrollen oder Zollgebühren ins Land gekommen sind.

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