Schädel-Hirn-Trauma: Was passiert im Kopf?

Mit Unterstützung von The European Commission
Schädel-Hirn-Trauma: Was passiert im Kopf?
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Von Jeremy Wilks
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Ein Experte erklärt, welche Arten von Hirnverletzungen es gibt.

Schädel-Hirn-Trauma durch Unfälle, Stürze und Gewalteinwirkungen sind die Hauptursache für Behinderungen und Tod bei jungen Erwachsenen, und sie kommen vermehrt auch bei älteren Menschen vor. Professor David Menon von der britischen Cambridge-University erklärt, welche Arten von traumatischen Hirnverletzungen es gibt:

"Die meisten Laien denken bei einer traumatischen Hirnverletzung an einen Schlag auf den Kopf, der eine lokale Schädelverletzung verursacht und das darunterliegende Gehirn verletzt. Das ist insbesondere der Fall bei einer Schädelfraktur, wenn der Schädel eingedrückt ist. Aber das ist eher selten.

Es gibt zwei Arten von Traumata, die viel öfter vorkommen: Wenn sich bei Verletzungen mit hoher Geschwindigkeit das Gehirn und der Schädel schnell bewegen und dann der Schädel dadurch gestoppt wird, weil er auf etwas trifft. Aber das Gehirn bewegt sich weiter und stößt auf die Innenseite des Schädels. Die ist in der Regel sehr steif und hat scharfe Spitzen, die die Oberfläche des Gehirns verletzen und zu Prellungen führen. Es kann auch dazu führen, dass Blutgefäße beschädigt werden und Blutungen auf der Oberfläche oder im Inneren des Gehirns verursachen. Das sind alles Anomalien, die wir auf Computertomografien, Routinescans bei der Einlieferung der Patienten sehen können.

"Die dritte Art kann eine Verletzung sein, die man auf herkömmlichen Scannern nicht sieht. Und zwar, wenn Nervenfasern reißen. Zum Beispiel alle Nervenfasern, die aus dem Rückenmark ins Gehirn aufsteigen und sich dort verzweigen, und genauso alle Nervenfasern, die aus dem Gehirn in das Rückenmark führen, alle einzelnen absteigenden Nervenstränge. All diese Fasern können bei sehr schnellen oder abruten Bewegungen reißen, wenn sich das Gehirn plötzlich in Bewegung setzt und abrupt gestoppt wird - und das verursacht, was wir traumatische axonale Verletzungen nennen. Das Axon ist also die Nervenfaser. Die werden auf Computertomografien nicht so leicht erkannt. Man sieht sie auf einem MRT, entweder sie selbst oder die Blutgefäße, die rundherum reißen, und das ist wahrscheinlich die wichtigste Ursache für schwere Behinderungen."

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