Jago Riedijk, der in Syrien in Haft sitzt, will seine Ehefrau Shamima Begum und das gemeinsame Kind in sein Heimatland bringen.
Jago Riedijk war ein Kämpfer der Miliz Islamischer Staat. Der Niederländer sitzt nach Angaben der BBC in einem Gefangenenlager in Nordostsyrien. In seinem Heimatland muss er mit einem Prozess rechnen. Ungeachtet seiner Zukunft will der 27-Jährige seine Frau Shamima Begum, der die britische Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, und das gemeinsame Kind in die Niederlande bringen.
Ob er die IS-Miliz unterstützt habe, wurde Riedijk in einem Gespräch mit dem Fernsehsender Sky gefragt.
„Das musste man. Wenn man eine negative Einstellung dem Islamischen Staat gegenüber hatte, war das eine gefährliche Sache. Weil man dann als Verräter angesehen wurde. Dann wurde man eingesperrt und mit großer Wahrscheinlichkeit gefoltert oder sogar umgebracht.“ Er und seine Frau hätten in jedem Fall Fehler gemacht, sagt er.
Vier Jahre war Riedijk bei der IS-Miliz, Gräueltaten habe er nie begangen, wohl aber Hinrichtungen gesehen, sagte er gegenüber Sky. Er habe für die Gruppierung vor allem als Schweißer gearbeitet, so der Niederländer.
Seine Frau betonte, sie bedauere es nicht, nach Syrien gegangen zu sein. „Weil mich das als Mensch verändert und mich stärker gemacht hat. Ich habe meinen Mann geheiratet. Jemanden wie ihn hätte ich in Großbritannien nicht gefunden. Und ich habe meine Kinder bekommen“, so Begum.
15 Jahre war sie alt, als sie den acht Jahre älteren Jago Riedijk heiratete. Die ersten beiden Kinder des Paares starben, das dritte Kind könnte die niederländische Staatsbürgerschaft bekommen - wenn die Behörden denn die in Syrien geschlossene Ehe anerkennen.