Die Berichte widersprechen sich. Währenddessen kam es zu neuerlichen Kundgebungen.
Die angekündigte Kandidatur Abdelaziz Bouteflikas für eine fünfte Amtszeit als algerischer Präsident, sorgt in dem nordafrikanischen Land seit Wochen für Proteste. Der 82-Jährige ist seit einem Schlaganfall im Frühjahr 2013 schwer behindert und wird seit rund zwei Wochen in einem Genfer Krankenhaus behandelt.
Dass sich Bouteflika erneut zur Wahl stelle, sei nicht verfassungsgemäß, meint eine Rechtsanwältin.
„Wir sind hier, um das Einhalten der Verfassung und die Umsetzung der Gesetze zu fordern. Diese besagen, dass sich ein Präsidentschaftskandidat nicht zur Wahl stellen kann, wenn er nicht im Land weilt und dass keine Kandidatur von einem Bevollmächtigten eingereicht werden darf. Das muss von dem Kandidaten selbst getan werden. Es handelt sich hier um einen Verstoß gegen den Willen des Volkes“, sagt sie.
Für diesen Freitag waren neuerliche Kundgebungen angekündigt worden. Die Polizei setzte in der Hauptstadt Algier und anderen Gebieten des Landes Großaufgebote ein.
Bouteflikas Wahlkampfleiter betonte, es gebe bezüglich des Gesundheitszustands des Präsidenten keinen Grund zur Sorge, die ärztlichen Untersuchungen in der Schweiz seien bald abgeschlossen. Die Genfer Zeitung „La Tribune de Genève“ hatte hingegen berichtet, Bouteflika leide unter anderem unter Atemproblemen, sein Zustand sei sehr ernst. Der 82-Jährige ist seit 1999 im Amt, seit Jahren zeigt er sich kaum noch in der Öffentlichkeit. In einer schriftlichen Stellungnahme warnte Bouteflika jüngst, die Demonstrationen könnten für Aufruhr in Algerien sorgen.