Mutmaßliche "Piraten" unter 108 Migranten in Handschellen abgeführt

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Symbolbild Copyright REUTERS/Darrin Zammit Lupi
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Von Kirsten Ripper mit AFP, dpa
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An diesem Donnerstag meldet die maltesische Marine, sie habe die Kontrolle über das von Migranten gekaperte Schiff übernommen.

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Die mutmaßlichen Entführer unter den 108 Migranten an Bord des Handelsschiffes sind nach der Ankunft in Malta in Handschellen abgeführt worden.

Die Marine von Malta hat am Donnerstagmorgen die Kontrolle über das von Migranten gekaperte Schiff übernommen. Spezialk¨rafte der Armee seien im Einsatz, meldeten offizielle maltesische Quellen.

Laut Maltas Behörden handelt es sich um ein türkisches Handelsschiff mit dem Namen "ElHiblu I.", das unter der Flagge von Palau unterwegs war.

Gerettete Migranten hatten nach italienischen und maltesischen Angaben vor Libyen das Handelsschiff unter ihre Kontrolle gebracht. Sie steuerten es dann in Richtung Norden.

Die EU hat das Seenotrettungsprogramm "Sophia" gerade gestoppt.

Salvini: "Es sind Piraten"

«Es sind keine Schiffbrüchigen, es sind Piraten», sagte Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega-Partei am Mittwoch. Das Handelsschiff «Elhiblu» habe im Mittelmeer eine Gruppe Migranten vor der libyschen Küste aufgenommen, dann aber etwa sechs Seemeilen vor der Hauptstadt Tripolis plötzlich den Kurs Richtung Nord geändert.

Die maltesischen Behörden seien am Mittwoch über ein «auf See überfallenes Schiff» informiert worden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Der Kapitän habe einen Alarm abgesetzt.

Sowohl Italien als auch Malta wollen Bootsflüchtlinge nicht aufnehmen, solange es keinen EU-weiten Verteilmechanismus gibt. Vor der libyschen Küste sind kaum mehr Rettungsschiffe im Einsatz, die Boote von Hilfsorganisationen wurden immer wieder lange auf dem Meer blockiert oder aus dem Verkehr gezogen.

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