Italien hat der Opfer des schweren Erdbebens gedacht. Viele Häuser sind noch zerstört, zehn Jahre nach dem Erdbeben kämpft die Innenstadt immer noch um ihre Auferstehung.
38 Sekunden lang bebte die Erde in der Nacht des 6. April. Das Beben der Stärke 5,9 forderte 309 Leben, 1600 Menschen wurden verletzt.
Italien gedenkt
Italien hat der Opfer des schweren Erdbebens von L'Aquila vor zehn Jahren gedacht. Staatspräsident Sergio Mattarella mahnte am Samstag zudem mehr Anstrengungen beim Wiederaufbau an. Die jungen Menschen hätten «ein Recht auf die Wiedergeburt» ihrer Stadt und ihrer Gemeinden.
In der Nacht zu Samstag fand in der Stadt ein Fackelzug statt, an dem auch Ministerpräsident Giuseppe Conte teilnahm. Um 3.32 Uhr - dem Zeitpunkt des Bebens - wurden die Namen der 309 Opfer verlesen, begleitet von ebenso vielen Glockenschlägen.
Trotz Milliarden - die Stadt lebt nicht
Viele Häuser sind noch zerstört, zehn Jahre nach dem Erdbeben kämpft die Innenstadt immer noch um ihre Auferstehung. 20 Milliarden Euro wurden in die Stadt gesteckt, sämtliche Palazzi aus dem Mittelalter und dem Barock sind komplett instand gesetzt, aber das soziale Leben ist zum Erliegen gekommen.
Hunderte provisorischer Häuser wurden nach dem Beben in der Peripherie errichtet, noch immer sind 4200 Familien auf Unterstützung angewiesen.
Das neue L'Aquila soll eine Smart City werden, man versucht Start-ups anzulocken, Versorgungsleitungen und Glasfaserkabel verlaufen unterirdisch. So soll L'Aquila zu einer der ersten Städte mit der schnellen 5G Internettechnik werden.
Bürgermeister aus Protest wegen fehlender Unterstützung zurück getreten
Pläne gibt es viele - vor zwei Wochen ist der Bürgermeister aus Protest wegen fehlender Mittel und mangelnder Unterstützung aus Rom zurückgetreten.
Die gesamte mittelitalienische Region wird immer wieder von schweren Erdstößen heimgesucht. Im August vor drei Jahren wurde die nahe liegende Gegend um den Ort Amatrice zerstört, knapp 300 Menschen starben. Auch hier läuft der Wiederaufbau nur sehr schleppend.