Vor 13 Jahren wurde die Stadt L'Aquila in der Mitte Italiens von einem Erdbeben fast komplett zerstört. Noch immer laufen die Wiederaufbau-Arbeiten. Jetzt hat das Oberhaupt der katholischen Kirche die Stadt besucht und die Menschen dort ermutigt, weiterzumachen.
Papst Franziskus hat am Sonntag die Kathedrale von L'Aquila besucht. Die Stadt, die etwa 100 Kilomater östlich von Rom liegt, erlebte 2009 ein verheerendes Erdbeben. Im Rollstuhl besuchte das Oberhaupt der katholischen Kirche den Dom von L' Aquila, der wegen Erbebenschäden immer noch geschlossen ist
"Sie haben einen resilienten Charakter bewiesen"
In einem Treffen mit den Hinterbliebenen der Opfer des Erdbebens lobt er den Widerstandsgeist der Menschen in dieser Stadt: "Sie, die Einwohner von L'Aquila, haben einen resilienten Charakter bewiesen, der in Ihrer christlichen und bürgerlichen Tradition verwurzelt ist und es Ihnen ermöglicht hat, den Systemschock zu überstehen und sofort mit der mutigen und geduldigen Arbeit des Wiederaufbaus zu beginnen."
Verheerendes Erdbeben von 2009
Bei dem Erdbeben in L'Aquila im April 2009 starben mehr als 300 Menschen, 1600 Menschen wurden verletzt, Zehntausende obdachlos. Das auf der Richter-Skala 6,3 Punkte starke Erdbeben zestörte weite Teile der Stadt, die in der Region Abruzzen liegt. Bis heute laufen die Wiederaufbau-Arbeiten.
Möglicher Papst-Rücktritt?
Bei seinem Besuch in L’Aquila, und einen Tag nach der Ernennung neuer Kardinäle, betete Franziskus am Grab des ersten, freiwillig zurückgetretenen Papstes gebetet. In der Stadt in den Abruzzen liegen die sterblichen Überreste von Papst Coelestin V., an denen auch Papst Benedikt XVI. wenige Jahre vor seinem Amtsverzicht im Jahr 2013 betete. Der Besuch Benedikts und die Ablage seines Amtsabzeichens am Grab Coelestins V. wurden später als stille Rücktrittsankündigung interpretiert.