Die Kritik an der Entscheidung der Wahlbehörde, die Kommunalwahl in Istanbul zu wiederholen, reißt nicht ab.
Hunderte Demonstranten sind am Samstag in Istanbul auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die Entscheidung der zuständigen Behörde, das Ergebnis der Bürgermeisterwahl zu annulieren. Der Oppositionskandidat Ekrem Imamoglu hatte die Wahl in Istanbul mit hauchdünnem Vorsprung vor Binali Yildirim von der regierenden AKP gewonnen.
"In den nächsten Wochen werden wir sehen, was passiert," sagte die Regierungsgegnerin Nisa Ozkan. "Wir haben keine Angst, wir werden nicht ruhig bleiben. Sie können uns angreifen, so oft sie wollen. Sie können stehlen, so oft sie wollen. Wir werden uns vor sie stellen mit Wahlplakaten, manchmal als Gruppe, manchmal als Einzelkämpfer."
Die Entscheidung der Wahlbehörde ist nach Meinung der Demonstanten politisch motiviert und ein weiterer Beweis, dass demokratische Rechte in der Türkei durch den autoritär regierenden Präsidenten willkürlich untergraben werden.
Grund für die Wiederholung sind angebliche Unregelmäßigkeiten, die die Regierungspartei AKP beanstandet hatte. Innerhalb der Opposition wird vermutet, dass die Regierung die Macht in der größten türkischen Stadt nicht abgeben will.