Haftstrafen für Gruppenvergewaltiger auf 15 Jahre erhöht

Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau hat das Oberste Gericht in Spanien frühere Urteile verschärft. Die fünf Täter wurden in Madrid zu jeweils 15 Jahren Gefängnis wegen Vergewaltigung verurteilt.
Landesweite Protestwelle
Im April 2018 hatte das Landgericht in Navarra Haftstrafen von je neun Jahren wegen des minderschweren Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs verhängt. Die Folge waren eine landesweite Welle der Empörung und Proteste. Auch, weil die Richter in Navarra den Tatbestand der Vergewaltigung als nicht gegeben ansahen. Zur Begründung hieß es damals, es habe seitens der Angeklagten weder Schläge noch Drohungen gegeben. Einer der drei Richter in Navarra hatte sich sogar für einen Freispruch eingesetzt.
Tatort Pamplona
Die fünf Täter hatten das 18-jährige Opfer im Sommer 2016 bei der Stierhatz in Pamplona kennengelernt und Aufnahmen der Vergewaltigung über Messenger geteilt. Die Männer beteuerten, die junge Frau habe entgegen ihrer eigenen Aussage freiwillig mitgemacht.
Die Anwälte der Frau legten Berufung ein. Für Entrüstung sorgte damals, dass das Quintett unter Auflagen auf freien Fuß kam.