"Open Arms" bittet um Asyl für Minderjährige

Seit fast zwei Wochen irrt die “Open Arms” durchs Mittelmeer. Den über 150 Migranten an Bord geht es Tag für Tag schlechter. Weder Malta noch Italien wollen ihre Häfen für sie öffnen. Die spanischen Seenotretter schlagen Alarm.
"Es kommt zu Rangeleien auf dem Schiff, die Situation ist für die Menschen psychisch kaum aushaltbar. Ihnen geht es nach der Rettung seelisch ohnehin schlecht, sie haben doch noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen", sagt Riccardo Gatti, Einsatzleiter auf dem Rettungsschiff.
Javier Bardem fordert Verteilungsschlüssel
Einige Verletzte wurden inzwischen nach Malta gebracht. Prominente Unterstützung bekommt die NGO von Schauspieler Javier Bardem. Dieser sagte in einer Videobotschaft: "Wir fordern Regierungschef Pedro Sanchez auf, sich im Namen Spaniens – dem Herkunftsland dieser Seenotretter, die ihr Leben riskieren um das vieler anderer zu retten – für ein Verteilungsverfahren geretteter Migranten auf die verschiedenen Staaten der Europäischen Union einzusetzen."
Die Einigung auf einen solchen festen Verteilungsschlüssel scheiterte bislang am Widerstand von Staaten wie Ungarn und Polen, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen sträuben.
"Open Arms" bittet Spanien um Hilfe
Da es in den kommenden Tagen auf dem Mittelmeer stürmisch werden könnte, bat der Kapitän der "Open Arms" die spanische Botschaft auf Malta, zumindest den Minderjährigen Asyl zu gewähren. Spaniens Verkehrsminister winkte ab.
Neben der "Open Arms" sucht auch die "Ocean Viking" einen sicheren Hafen. An Bord: über 350 Migranten.