"Desaströse Klimapolitik": Macron wird von Demonstranten auf den Kopf gestellt

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Von af mit dpa
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"Desaströse Klimapolitik": Macron wird von Demonstranten auf den Kopf gestellt

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Aktivisten haben auf einer Demonstration am Rande des G7-Gipfels Porträts des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor sich hergetragen - jedoch falsch herum. Sie protestierten damit in Bayonne gegen die Umweltpolitik Frankreichs und der G7-Staaten.

Man wolle auf die "desaströse Klimapolitik" von Macron aufmerksam machen, hieß es bei einer Kundgebung. Es müsse endlich konkrete Maßnahmen geben, forderte Cécile Marchand von der Klimaschutzbewegung ANV-COP21, die den Protest mitorganisiert hat. Es handele sich um zivilen Ungehorsam.

"Dies ist eines der 120 offiziellen Porträts von Emmanuel Macron, das aus den Stadtverwaltungen in ganz Frankreich entfernt wurde. Und die Demonstranten halten sie fest, um die G7 zu verurteilen", berichtete Guillaume Petit für Euronews. 

In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Aktivisten bei dem Versuch, die Porträts unter dem Motto "Macron abhängen" aus Rathäusern zu stehlen, verhaftet. Ihnen drohen nun nach Angaben der Organisatoren bis zu fünf Jahren Haft oder Geldstrafen von bis zu 75.000 Euro.

Einige Rahmen blieben bei der Demonstration jedoch leer, anstatt den auf dem Kopf stehenden Präsidenten zu zeigen.

"Dies ist ein leeres Porträt, das die Leere der Politik von Emmanuel Macron symbolisiert. Er respektiert seine Verpflichtungen gegenüber der Umwelt nicht. Es ist an der Zeit, damit zu beginnen", erzählte ein Aktivist. 

Eine andere Demonstrantin meinte: "Sie werden immer noch eine gewisse Rhetorik nutzen, schöne Versprechungen machen und schöne Ziele für 2050 setzen. Aber wir müssen jetzt handeln, nicht in 50 Jahren."

Die starke Polizeipräsenz in der Region um Biarritz überraschte auch Touristen.

"Wir waren gerade im Urlaub und sahen hier eine sehr große Anzahl von Polizisten, die wohl wegen des G7-Gipfels da waren. Wir haben noch nie so viele Polizisten an einem Ort gesehen. Das war so beeindruckend", sagte ein britischer Tourist. 

Bereits vor Beginn des Gipfels war die Polizeipräsenz hoch. Um die Gebäude, die für das G7-Treffen genutzt werden, wurden zwei Sicherheitszonen errichtet.

Nur Anwohner mit einem eigens ausgestelltem Ausweis dürfen passieren. In Zone 1 zudem nur zu Fuß, Autos dürfen hier weder fahren noch parken.

Am Samstagabend hatte es bereits eine nicht genehmigte Demonstration in Bayonne gegeben. Dabei kam es zu Zusammenstößen von Polizei und Protestierenden. 68 Personen wurden verhaftet. Die Demonstranten forderten am Sonntag deren Freilassung. 

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