1. GayPride Parade in Sarajewo

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Von Oscar Valero
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Die bosnische Polizei hatte strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, nachdem im Vorfeld der Parade gerade in den sozialen Medien zu massiven Hassreden gekommen war. Der Umzug mehrerer Tausend Menschen verlief friedlich.

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Mehrere tausend Menschen waren am Sonntag bei der ersten Gay-Pride in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo auf den Straßen, der Umzug verlief friedlich.

Die bosnische Polizei hatte strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, nachdem im Vorfeld der Parade gerade in den sozialen Medien zu massiven Hassreden gekommen war. Die Sorge war gross, dass es zu Tätlichkeiten kommen könnte. Wichtige schwule Persönlichkeiten im Land nahmen teil, darunter der US-Botschafter in Bosnien.

Eric Nelson, US-Botschafter in Bosnien

"Es ist wichtig, dass die Gemeinschaft sichtbar ist. Sie sind hier, sie leben hier und sie erleben so viel Diskriminierung, Tage wie dieser sind so selten. Ein wunderbarer Tag heute, sie sind auf der Straße, ein friedlicher Protest. Die Gegen-Proteste waren gestern und sie waren friedlich. Die Polizei hat einen guten Job gemacht, um die Straßen für uns alle sicher zu machen."

Dajana Bakic, Aktivistin für Minderheitenrechte

"Das ist ein Protest gegen die alltägliche Diskriminierung und Gewalt gegen uns, und gleichzeitig üben wir unser Recht auf Öffentlichkeit in Bosnien und Herzegowina aus."

In Bosnien wurden in den Tagen vor der Parade mehrere Gegendemonstrationen organisiert, um gegen das aus ihrer Sicht inakzeptable Verhalten zu protestieren - unter anderem von einer muslimischen Organisation.

Sanin Musa, muslimischer Theologe

"Wir versammeln uns, um gegen diese Lebensweise zu protestieren. Sie wollen sich in der Öffentlichkeit, im öffentlichen Raum zeigen, auf unseren Straßen, unseren Plätzen, vor unseren Kindern. Wir verteidigen das Recht unserer Kinder, unserer Enkelkinder, normale Kinder zu sein. Wir wollen dagegen ankämpfen, wir kämpfen gegen ihre Lebensweise, die in unseren Schulen, unseren Häusern, unseren Universitäten normal werden soll. "

Bosnien war das letzte Balkan-Land, auf dem es bisher keine Gay-Pride Parade gegeben hatte. Da das Land der Europäischen Union beitreten will, wurde die Parade als Test für die Minderheitenrechte angesehen.

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