Schock über Frauenmörder in Göttingen: 2. Frau nach Angriff gestorben

Schock über Frauenmörder in Göttingen: 2. Frau nach Angriff gestorben
Copyright Pixabay CC Skitterphoto
Copyright Pixabay CC Skitterphoto
Von euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der mutmaßliche Mörder hatte sich bei der Polizei nach seinem Opfer erkundigt. Jetzt ist auch die Kollegin, die zu Hilfe kommen wollte, ihren Verletzungen erlegen.

WERBUNG

Der Schock geht weit über Göttingen hinaus. Nach dem tödlichen Angriff auf eine Frau in Göttingen ist  das schwer verletzte zweite Opfer des mutmaßlichen Frauenmörders gestorben. Die 57 Jahre alte Frau sei ihren Verletzungen erlegen, sagte der Göttinger Polizeichef Thomas Rath der Deutschen Presse-Agentur. Sie hatte am Donnerstag versucht, ihrer Arbeitskollegin zu Hilfe zu kommen. Diese Frau hatte der 52-jährige Mann getötet. Er wurde am späten Freitagabend in Göttingen festgenommen, wobei er sich wehrte und eine Polizistin leicht verletzte. Seine Flucht hatte anderthalb Tage die Region zwischen Göttingen und Hannover in Atem gehalten.

Angreifer wegen Vergewaltigung verurteilt

Der Mann sei in den 1990er Jahren dreimal wegen Vergewaltigung verurteilt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Zum Ablauf der Tat vom Donnerstag sagten sie, der Verdächtige habe seiner 44-jährigen Bekannten am Arbeitsplatz aufgelauert, sie mit Brandbeschleuniger überschüttet und angezündet. Als die Frau versuchte, wegzulaufen, habe er mit einem Messer auf sie eingestochen.

Dann attackierte er die 57-jährige Frau, die ihrer Kollegin helfen wollte. Ein weiterer Zeuge sei mit einem Feuerlöscher zu Hilfe geeilt - diesen habe der mutmaßliche Täter entrissen und damit auf den Kopf des Opfers eingeschlagen.

Die Ermittler wollten die Frau nicht als Lebensgefährtin bezeichnen, sondern blieben beim Begriff «Bekannte». Vermutlich habe sich der Mann mehr von dieser Bekanntschaft erhofft, sagten die Ermittler. Beide hätten sich seit etwa eineinhalb Jahren gekannt.

Mutmaßlicher Mörder erkundigt sich bie Polizei nach seinen Opfern

Auf der Flucht erkundigte sich der Verdächtige mehrfach telefonisch bei der Polizei nach dem Zustand seiner Opfer. Er habe auch Verhandlungsgespräche mit den Beamten über den Notruf 110 geführt. Die Handys habe er sich jeweils sehr freundlich von Unbekannten geliehen. Der Verdächtige sei «aalglatt» aufgetreten, schilderten die Ermittler. Am Samstagmorgen erließ ein Haftrichter in Göttingen Haftbefehl. Der Verdächtige äußere sich nicht.

Die Polizei hatte seit der Tat intensiv nach dem Mann gefahndet. Auch Hunde, Hubschrauber und Drohnen wurden eingesetzt. Frühmorgens am Freitag erkannten ihn Zeugen in einem Nahverkehrszug Richtung Hannover, der deshalb in Elze bei Hildesheim gestoppt wurde. Als sich die Polizei näherte, soll der eingeschlossene Mann mit einem Notfallhammer die Scheibe eingeschlagen haben und zu Fuß entkommen sein.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Eifersuchtsdrama in Kitzbühel: 25-Jähriger erschießt fünf Menschen

Drei Deutsche wegen Spionage für China festgenommen

"Alles für Deutschland": Höcke wegen Nazi-Parole vor Gericht