Laut ersten Prognosen ist der parteilose Juraprofessor Kaïs Saïed neuer tunesischer Präsident. Sein Gegenkandidat war erst am Mittwoch aus dem Gefängnis entlassen worden.
Der parteilose Juraprofessor Kaïs Saïed hat die Präsidentschaftswahl in Tunesien gewonnen. Dem staatlichen Fernsehen liegen Ergebnisse einer Nachwahlbefragung vor, wonach Saïed in der Stichwahl knapp 77 Prozent der Stimmen erhielt. Das Meinungsforschungsinstitut Emrhod geht von gut 72 Prozent aus.
In den Straßen der Hauptstadt Tunis feiern viele Menschen Saïed bereits als Sieger. Der 61-Jährige wird von der moderat islamistischen Partei Ennahda unterstützt. Diese hatte vor einer Woche die Parlamentswahl gewonnen.
Saieds Herausforderer, der Medienmogul Nabil Karoui, war erst vor wenigen Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden, nachdem er im August wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung festgenommen worden war. Das offizielle Ergebnis der Präsidentenwahl wird nicht vor Dienstag erwartet.