Fußball-Präsident nach Rassismus-Vorfällen zurückgetreten - UEFA vor Anklage gegen Bulgarien

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Von Ronald Krams
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Das EM-Qualifikationsspiel in Sofia wurde in der ersten Halbzeit zweimal wegen rassistischer Äußerungen von bulgarischen Fans unterbrochen. Mehrfach wurde von einheimischen Zuschauern auf der Tribüne der Hitlergruß gezeigt.

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Die rassistischen Vorfälle, beim 6:0 Sieg der englischen Fußball-Nationalmannschaft in Bulgarien, haben für Entsetzen gesorgt.

Das EM-Qualifikationsspiel in Sofia wurde in der ersten Halbzeit zweimal wegen rassistischer Äußerungen von bulgarischen Fans unterbrochen. Mehrfach wurde von einheimischen Zuschauern auf der Tribüne der Hitlergruß gezeigt.

Greg Clarke, der Vorsitzende des englischen Fußball-Verbandes, zeigt sich tief betroffen:

"Was für eine enttäuschende Nacht. Es ist wahrscheinlich eine der schrecklichsten Nächte, die ich im Fußball erlebt habe. Ich saß auf der Tribüne und als der Schiedsrichter zur Pause pfiff, ging ich hinunter. Ich sprach in der Halbzeit mit Trainer Gareth Southgate, um die Fakten zu ermitteln. Er sagte, dass die Spieler Affengesänge hören".

"Sie berichteten dies dem Schiedsrichter und er hat das Spiel gestoppt. Dann ist es wieder passiert. Der Schiedsrichter hat Gareth gefragt, ob er abbrechen soll. Gareth hat gesagt, lass uns die vier Minuten bis zur Halbzeit weiterspielen und dann rede ich mit den Spielern. Sie wollten weiterspielen und das Spiel gewinnen. Sie wollten nicht, dass die Rassisten gewinnen".

Auch der britische Premierminister Boris Johnson hat die rassistischen Vorfälle scharf verurteilt.

Die Europäische Fußball-Union UEFA kündigte an, noch eine offizielle Mitteilung ihrer Disziplinarkommission abzuwarten, um dann wohl wie erwartet Anklage gegen den bulgarischen Verband zu erheben.

Der Präsident des bulgarischen Fußballverbandes, Borisslaw Michailow, ist nach den Rassismus-Vorfällen zurückgetreten.

Michailow habe seinen Rücktritt eingereicht, der den Mitgliedern des Exekutivkomitees bei einer Tagung an diesem Freitag vorgelegt werden soll. Das teilte der Fußballverband auf seiner Internetseite mit. Zuvor hatte Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow Michailows Rücktritt gefordert.

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