Doch keine Stichwachl bei umstrittener Präsidentenwahl in Bolivien

Doch keine Stichwachl bei umstrittener Präsidentenwahl in Bolivien
Von Euronews mit dpa, afp, reuters
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Gegner werfen Evo Morales vor, an der Macht zu kleben. Angesichts der widersprüchlichen Entwicklungen bei der Präsidentenwahl hat auch die Europäische Union Zweifel am Ergebnis.

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Nach den Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentenwahl in Bolivien ist das offizielle Ergebnis bekannt gegeben worden: Laut Wahlkommission ist nun doch keine Stichwahl nötig - was von Opposition und Wahlbeobachtern jedoch bezweifelt wird.

Offiziell hat der linke Staatschef Evo Morales die Präsidentenwahl mit ausreichendem Vorsprung gewonnen.

Rund 47 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihm demnach seine Stimme.

Herausforderer Carlos Mesa sei auf rund 36 Prozent gekommen.

Erste Auszählungen vom Sonntag hatten noch auf eine Stichwahl mit dem konservativen Ex-Präsidenten hingedeutet. Am Montag dann die Kehrtwende: Der Wahlkommission zufolge zeichnete sich ein klarer Sieg für Morales ab.

Mesa und die Opposition warfen dem Amtsinhaber daher Wahlbetrug vor - Zweifel äußerten auch die Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten, die USA und die Europäische Union. Sie alle fordern eine Stichwahl - egal, wie klar das Ergebnis ausfalle.

Bei einer erneuten Abstimmung würde es knapp werden für Morales, der vor seinem vierten Mandat steht. Die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl hat längst die Straßen von La Paz erreicht. Anfang der Woche verbrannten Demonstranten fünf Wahllokale. In der Nacht kam es zu Straßenschlachten zwischen den beiden politischen Lagern und der Polizei.

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